Trier. (fgg) "So hatte ich mir das erhofft", sagt Bernhard Nink, Musiklehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium: Das Konzert, mit dem die von ihm seit 1989 geleitete schulische Jazzband ihre zweite CD "Second Half" vorstellt, ist mit rund 250 Zuschauern nicht nur gut besucht, sondern die Stimmung ist auch ausgesprochen locker. Auf Eintritt wurde ebenso verzichtet wie auf durchgehend feste Bestuhlung, so dass der ein oder andere sorglos erst zu späterer Stunde kommen konnte oder das Publikum weiter hinten auch mal einen Plausch halten konnte.

Meist wissen die 30 Musiker auf der Bühne jedoch die Aufmerksamkeit ganz auf sich zu halten: Der durchgehend im Two-Step wippende Nink dirigiert sie erst als Ganzes durch den enorm groovigen klassischen Dixie-Jazz, um dann immer wieder einzelne Schüler per Fingerzeig in quirlige, spannende Soli zu "schicken", die kräftigen Applaus aus dem Saal erhalten, bevor nach einem eleganten Break wieder die ganze Band das jeweilige Thema aufgreift. "Bei uns solieren nicht nur ein paar wenige Leistungsträger", freut sich Nink darüber, dass rund die Hälfte der 30 jungen Musiker mit Soli hervortritt bei Klassikern wie "Puttin' On The Ritz" oder "Hello Dolly". Aber auch aktuellere Lieder hat sich die Band erarbeitet: "Praxis Dr. Hasenbein" von Helge Schneider erklingt zwar nicht in der Tufa, findet sich aber auf der CD, die zum Kauf angeboten wird.

Sie umfasst 15 Lieder und wurde an vier Tagen im vergangenen Oktober in der Europäischen Rechtsakademie eingespielt. "Der dortige Ausoniussaal ist vollkommen schalldicht und eignet sich sehr gut für Konzerte und Aufnahmen", erklärt Bernhard Nink und lobt das freundliche und zuvorkommende Team des Hauses. Das wurde während der Aufnahmesessions komplettiert durch die Tontechniker David Schwager und Jakob Storm. "Wir haben dann jedes Stück vier, fünf Mal gespielt, und die beste Version für die CD genommen", sagt Nink.

Neben den Musikern, die aktuell Schüler am FWG sind, waren sowohl bei der Aufnahme als auch beim Konzert einige Ehemalige vertreten, darunter Ninks Söhne: Während Christian auf der CD trommelte, spielte Johannes nicht nur Saxofon, sondern steuerte zu vielen Liedern auch die Arrangements bei.

In der Tufa endet das offizielle Programm mit "Bei mir bist du schön", danach wird noch ein wenig locker gejammt. Wer es weiter schön haben möchte, dem bleiben zwei CDs, um die Jazzband jederzeit zu genießen: nach "Anima Causa" jetzt "Second Half".

"Second Half" von der Jazzband des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums ist erhältlich in den Trierer Musikhäusern Reisser, Kröger und Kessler zum Preis von 10 Euro.