Dominikaner-Mönch gibt Impulse für die Ökumene

Trier · Frank Ewerszumrode hat in seiner Dissertation über das Abendmahl geforscht. Der Mönch aus Münster ist dafür ausgezeichnet worden. Er ist der neunte Träger des Preises der Trierer Caspar-Olevian-Gesellschaft.

 Das Präsidium der Caspar-Olevian-Gesellschaft gratuliert Frank Ewerszumrode (Dritter von links): Karl-Georg Marhoffer, Professor Andreas Heinz, Andreas Mühling, Walter Euler und Peter Winter. TV-Foto: Frank Goebel

Das Präsidium der Caspar-Olevian-Gesellschaft gratuliert Frank Ewerszumrode (Dritter von links): Karl-Georg Marhoffer, Professor Andreas Heinz, Andreas Mühling, Walter Euler und Peter Winter. TV-Foto: Frank Goebel

Trier. "Das hätte sich Caspar Olevian wohl niemals vorstellen können, dass wir im Jahr 2011 einen nach ihm benannten Preis ausgerechnet an einen Dominikaner-Mönch verleihen, der auch noch aus der Calvinistischen Lehre wertvolle Impulse für die Ökumene zieht", sagt Professor Andreas Mühling, Vorsitzender der Caspar-Olevian-Gesellschaft. Frank Ewerszumrode erhält den mit 1500 Euro dotierten Caspar-Olevian-Preis - wie seine acht Vorgänger - für eine wissenschaftliche Arbeit, die nach Ansicht der Gesellschaft "dazu beitragen kann, die Grenzen der Konfessionen zu überwinden". Der 30-Jährige Ordensbruder, der Theologie in Münster und Paris studiert hat, wird für seine an der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität abgelegte Dissertation ausgezeichnet. Titel: "Mehr als nur Brot und Wein?" Darin befasst er sich mit dem Abendmahl in der Lehre von Johannes Calvin, dessen Sichtweise Ewerszumrode in einem Vortrag erläuterte. Werden nach reformiertem Verständnis Brot und Wein tatsächlich "zu nichts anderem, als was sie auch sonst sind", wie es eine Informationstafel in einer Kirche in Bielefeld behaupte?
Ewerszumrode reflektiert zunächst die Sichtweisen der Reformatoren Huldyrch Zwingli und Heinrich Bullinger, die im Abendmahl vor allem Symbole sähen, was Calvin aber letztlich ablehnte. Brot und Wein fungierten "als Werkzeuge, durch die Gott den Gläubigen Leib und Blut Christi durch die Kraft des Heiligen Geistes darreicht". Diese Sicht auf das Abendmahl als "symbolischer Instrumentalismus" sei sicherlich eine gute Grundlage zur Annäherung in der Ökumene, sagte Ewerszumrode. fgg

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