Doppelpunkt setzen

Zum Beitrag "Kultur der Erinnerung" und zum Leserbrief "Erinnerung muss sein" von Peter-René Schenten:

Zwei von drei Deutschen sind es leid, immer wieder von den deutschen Verbrechen an den Juden zu hören. So das Ergebnis einer Umfrage der Universität Bielefeld aus dem Jahr 2004. Trotzdem haben die Trierer Hochschulgemeinden mit Unterstützung der Stadt und die AG Frieden auch in diesem Jahr wieder den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Zu Recht, denn die Erinnerung an Unmenschlichkeit und staatlich verordneten Terror gibt nicht nur den Opfern ihren Namen und ein Stück ihrer Würde zurück. Diese Erinnerung kann auch ein Lernfeld sein für politische und mitmenschliche Verantwortung in der Gegenwart, für Toleranz gegenüber Minderheiten und Zivilcourage. Stolpersteine, Stadtrundgänge, Kranzniederlegungen und Gedenkstätten wie die in Hinzert haben ihren Sinn, wenn das Gedenken auch dazu führt, dass sich Menschen heute Gedanken über die Bedingungen einer humanen Gesellschaft machen. Und sich für sie einsetzen. Wir brauchen keinen Schlussstrich, sondern einen Doppelpunkt. Thomas Zuche, Trier

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