Dorfforscher mit reicher Beute

Seit Jahren sind die vom Jugendring Kasel organisierten "Kinderherbsttage" sehr beliebt. An der zweitägigen Veranstaltung haben in diesem Jahr 32 begeisterte Kinder teilgenommen.

 Während die siebenjährige Jule Eiden (Zweite von links, kniend) Apfelsaft in ihre Flasche laufen lässt, freuen sich von links Max Müller (8), Sophie Eiden (10) und Philipp Thömmes (10) über ihren eigenen Süßmost. TV-Foto: Dietmar Scherf

Während die siebenjährige Jule Eiden (Zweite von links, kniend) Apfelsaft in ihre Flasche laufen lässt, freuen sich von links Max Müller (8), Sophie Eiden (10) und Philipp Thömmes (10) über ihren eigenen Süßmost. TV-Foto: Dietmar Scherf

Kasel. (dis) Am Nachmittag des zweiten Tages herrscht auf dem Platz hinter dem Gemeindehaus Kasel geschäftiges Treiben. Die rund 15 ehrenamtlich engagierten Mütter und Väter verteilen kleine Geschenke. "Die haben die Kinder bei einem Tauschspiel im Dorf eingesammelt", erzählt Bärbel Schmitt-Lambertz.

Am ersten Tag ziehen die Grundschulkinder aus Kasel und Mertesdorf mit Bollerwagen und Schubkarren zur Apfelernte. Sie schütteln Bäume, sammeln Äpfel auf und bringen sie in die Herrenbergstraße zu Großvater Albert Müller. Doch damit ist mit dem Sammeln nicht genug. Nachmittags sind die Kinder als Dorfforscher in Kaseler Betrieben und an markanten Orten, sammeln Geschichten und Wissenswertes aus der Vergangenheit.

"Am Pömpelchen haben die Leute früher die Kleider gewaschen und das Trinkwasser abgeholt", weiß jetzt der achtjährige Max Müller. Am Pömpelchen (der früheren Dorfpumpe) liest Mia Jakoby ein Mundart-Gedicht der verstorbenen Kaseler Dichterin Maria Peters vor. Die Kinder, die hochdeutsche Sprache gewohnt, dürfen später erzählen, was sie denn verstanden haben.

Phillip Thömmes (10) berichtet von der Arbeit in der Schreinerei Peters und dem Metallbaubetrieb Theis. Andere wissen von der ehemaligen "alten Kneipe" auf der Lann und dem ausgebrannten Lebensmittelgeschäft zu erzählen.

Am zweiten Tag steht Beschäftigung auf dem Programm. Während eine Gruppe Äpfel wäscht und in der Kelter presst, dürfen andere Gruppen Apfelmus und Kartoffeln für "Krompernschnietscha" (Reibekuchen) zubereiten. Eingespannt sind dabei die Seniorinnen Thea Weber und Maria Lambertz. Sie geben gerne das Rezept für die "Schnietscha" an die Kinder weiter und helfen beim Backen.

Inzwischen haben die Kinder eigene Flaschenetiketten gemalt und füllen bei Großvater Albert den selbst gepressten Apfelsaft in die vorbereiteten Flaschen. Die Kleinen sind begeistert und wollen im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder die "Kinderherbsttage" miterleben. Da aber die Kapazität begrenzt ist, konnten von den 75 Interessierten diesmal nur 32 Kinder mitmachen.

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