Dorfplatz und Bürgerhaus in der Warteschleife

Der Ortsbeirat Euren drängt auf Entscheidungen. Ob es das Thema Dorfplatz in der Numerianstraße ist oder um einen Zuschuss für den Kulturring geht, der das Geld für den Neubau des Bürgerhauses benötigt: Die Politiker kritisieren die Verzögerungstaktik aus dem Rathaus.

 Willkommen Tristesse: Aus dem trostlosen Parkplatz soll nach Wünschen des Ortsbeirats ein Dorfplatz mit Flair werden. TV-Foto: Cordula Fischer

Willkommen Tristesse: Aus dem trostlosen Parkplatz soll nach Wünschen des Ortsbeirats ein Dorfplatz mit Flair werden. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Euren. 80 000 Euro will der Ortsbeirat Euren in einen eigenen Dorfplatz investieren. An der Numerianstraße soll der Platz entstehen, seit mehr als zweieinhalb Jahren haben die Politiker das Geld dafür angespart, fassen Beschlüsse, haben sogar selbst Pläne entworfen, es gab Ortstermine und Gespräche. Sicher ein Grund für die Verzögerung ist, dass aus dem Rathaus der Vorschlag gemacht wurde, gleichzeitig den Kreuzungsbereich Numerian-/St.-Helena- und Burgmühlenstraße umzugestalten sowie die Numerianstraße neu zu planen. Aus dem Stadtteil keine Einwände. Doch passiert ist nichts. Zweite Erklärung: Es müsse geprüft werden, ob Anliegerbeiträge anfallen würden. Erst, als das Thema erneut auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats gesetzt worden ist, sind dessen Vertreter ins Rathaus zum Gespräch mit Experten eines Planungsbüros eingeladen worden. Nun drängt der Ortsbeirat auf eine schnelle Präsentation der Pläne sowie Aussagen über Kosten und Zeitrahmen in etwa sechs Wochen. Denn das angesparte Geld muss noch 2011 ausgegeben werden, um nicht zu verfallen. Eine vergleichsweise geringe Summe - 10 000 Euro - ist mittlerweile in Euren zum Politikum geworden. Dieses Geld hat der Ortsbeirat beschlossen, dem Kulturring als Zuschuss für den Neubau des Bürgerhauses zukommen zu lassen. Als Eigentümer von Grundstück und Gebäude schultert der Dachverband Eurener Ortsvereine das Vorhaben selbst, ohne finanzielle Beteiligung der Stadt. Allerdings unterschreibe Bürgermeisterin Angelika Birk nicht den Bewilligungsbescheid für den Zuschuss, erklärt Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz. Obwohl, so Karl Biegel (CDU), der Kulturring auf Birks Verlangen im November 2010 einen Finanzierungsplan vorgelegt habe. Birk wolle zunächst noch "das Wirken des Jugendzentrums im Bürgerhaus abklären", sagte Schmitz. Auch wenn der Kulturring daran interessiert ist, das Jugendzentrum weiter als Mieter im Bürgerhaus zu beherbergen, dürfe dieses Thema nichts mit dem Zuschuss des Ortsbeirats für die Eurener Vereine zu tun haben. Ob es eine rechtliche Grundlage für die Verweigerung gebe, darüber will sich Schmitz beim Rechtsamt informieren. Sonst sei diese Vorgehensweise eine "Missachtung des Ortsbeirats", sagte Biegel. "Wenn eine Initiative etwas für die Allgemeinheit tut und Unterstützung dafür aus dem Ortsbeirat erhält, finde ich es sehr bedenklich, wenn die Stadt da Steine in den Weg legt."

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