Dorftreff verbessert Gemeinschaftsleben

Aach · Die Aacher Dorfgemeinschaft e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, dem sozialen Leben im Ort neue Impulse zu geben und Hilfen für ältere, aber auch junge Menschen anzubieten. Der TV hat sich im Dorftreff umgeschaut, wo alle Aktivitäten koordiniert werden.

 Gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen im neuen Aacher Dorftreff. TV-Foto: Albert Follmann

Gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen im neuen Aacher Dorftreff. TV-Foto: Albert Follmann

Aach. Der Raum ist hell und freundlich, an den Wänden hängen Kinderbilder, es duftet nach Kaffee. Etwa ein Dutzend Damen, meist im gesetzteren Alter, unterhalten sich angeregt an der mit Kastanien, Obst und Teelichtern festlich geschmückten Tafel. Es gibt selbst gebackenen Kuchen. Das Kaffeekränzchen am Dienstagnachmittag gehört zu den Aktivitäten, die der neu gegründete Bürgerverein Aacher Dorfgemeinschaft (siehe Extra) in den angemieteten Räumen des neuen Dorftreffs in der Trierer Straße anbietet.
Vor zwei Jahren hatten Aacher Bürger bei einer Zukunftskonferenz erste Überlegungen angestellt, wie das soziale Miteinander im Dorf verbessert werden könnte (der TV berichtete). Teilweise ist das, was in den vier Arbeitsgruppen Dorfcafé, Mobilität, Versorgung und Wohnen als erstrebenswert herausgearbeitet wurde, bereits umgesetzt worden. Insbesondere seit der Bürgerverein im Sommer offiziell gegründet wurde und er seine "Schaltzentrale", wie der Vorsitzende Hartmut Schmall den Dorftreff in der Ortsmitte nennt, bezogen hat, hat das Vereinsleben einen weiteren Schub bekommen. Im Oktober wurde unter anderem Blockflötenunterricht für Anfänger angeboten, ein Spiel- und Lesetreff, ein Erste-Hilfe-Kurs und der Vortrag "Naturheilkunde im Alltag".
Am Dienstag referierte Dieter Ackermann von der Leitstelle "Älter werden" bei der Kreisverwaltung über barrierefreies und betreutes Wohnen, Hilfsangebote des Demenzzentrums Trier und den Psychosozialen Krisendienst, der sich seit zwei Jahren an Wochenenden und Feiertagen um Bedürftige kümmert. Er sei stolz darauf, dass in Aach der Dorftreff eingerichtet worden sei, sagte Ackermann. Irgendwie ist es auch sein "Kind", denn er war es, der die Gemeinde Eichstellen am Kaiserstuhl als Vorbild für die Aacher Dorfgemeinschaft ins Spiel gebracht hatte. "Dort ist eine Struktur geschaffen worden, die es den Menschen erlaubt, in ihrer gewohnten Umgebung und in Würde alt werden zu können", sagt Ackermann. Er bricht eine Lanze für Senioren-Wohngemeinschaften (WG). "Dort werden Menschen gefordert und bleiben fit, weil sie selbstständig arbeiten können."
Computer-Ecke geplant


Die Öffnungszeiten des Dorftreffs, jetzt noch im Wechsel dienstagvormittags und -nachmittags, wolle der Vorstand stärker den Bedürfnissen der Bevölkerung anpassen, kündigt Hartmut Schmall an. Geplant sei in diesem Jahr noch der behindertengerechte Ausbau der Toilette im hinteren Dorftreff-Bereich und die Einrichtung einer Computer-Ecke. An den gespendeten Geräten sollen sich Jung und Alt mit der Technik vertraut machen können. Ebenso geplant sind Lehrgänge für Personen, die pflegende Angehörige entlasten, etwa in der Zeit, während sie einkaufen gehen. "Die Leute sollten schon eine gewisse Grundausbildung haben", sagt Schmall, der selbst aus der Gesundheitsbranche kommt. Das soziale Netzwerk soll auch Fahrdienste zu Ärzten organisieren.
Von einem Treffen mit Bürgern, die sich bei der Zukunftskonferenz zur Mithilfe bei Ehrenamtsprojekten bereiterklärt hatten, verspricht sich der Bürgerverein einen weiteren Angebotsschub. Das Gespräch ist am Donnerstag, 24. November, 19.30 Uhr, in der Familienstube.Extra

Der Bürgerverein wurde im Sommer gegründet, er hat rund 80 Mitglieder. Der Mindestbeitrag beträgt 18 Euro jährlich, der Familienbeitrag 30 Euro. Viele Mitglieder zahlen freiwillig mehr als gefordert oder geben projektbezogene Spenden. Als Anlauffinanzierung hat die Gemeinde Aach dem Verein 5000 Euro bewilligt. Verwendet wurde das Geld bisher unter anderem für die Miete des Dorftreffs (350 Euro warm) und für das Mobiliar. alf

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