"Dort nicht leben"

Professor Willy Werner ist Laborleiter der Geobotanik an der Uni Trier. Seine Messungen bestätigen die Ergebnisse des Landesumweltamtes: Die Blei-, Zink- und Cadmium-Werte sind 2004 und 2005 stark gestiegen, die Bleiwerte von in Pfalzel angebautem Gemüse sind zehnmal höher, als die EU-Lebensmittelverordnung erlaubt.

Werner stellte sich den Fragen des TV. Wie schlimm ist die Situation in Pfalzel?Professor Werner: So schlimm, dass ich dort nicht leben möchte. Gemüseanbau und Heugewinnung würde ich sofort untersagen. Ich bin jedoch kein Amt, sondern bilde Studierende aus. Was raten Sie den Beteiligten des Schadstoff-Konfliktes?Werner: Die Anwohner sollten kein Gemüse aus dem eigenen Garten verzehren. Der Stand der Technik in der Schwerindustrie muss analysiert werden. Damit wir uns richtig verstehen: Ich will mit Sicherheit keine Arbeitsplätze gefährden. Doch es muss geprüft werden, ob die aus den 70ern stammende Emissionsgenehmigung des Stahlwerks heute noch Bestand hat. Haben Sie Kontakt mit dem Stahlwerk oder der Theo Steil GmbH aufgenommen?Werner: Dazu hatte ich keine Veranlassung. Ich kann auch nicht sagen, wer letztendlich für die Belastung verantwortlich ist. Anlass zur Besorgnis gibt es erst seit 2004. Die hohen Werte, die dann 2005 nochmals stiegen, ließen uns hellwach werden. Die Fragen stellte TV-Redakteur Jörg Pistorius.

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