Drängel-Unfall auf der A 602: Polizei zieht Führerschein eines 25-Jährigen ein

Trier/Kenn · Der schwere Unfall auf der A 602 bei Kenn am Samstagmorgen geht vermutlich auf das Konto eines 25-Jährigen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Polizei hat den Verursacher mit Hilfe von Zeugenaussagen aufgespürt und ermittelt gegen ihn wegen Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht.

 Vollkommen zerstört: Das Auto der Frau, die wegen des Dränglers auf der A 602 in die Leitplanke prallte. TV-Foto: Agentur Siko

Vollkommen zerstört: Das Auto der Frau, die wegen des Dränglers auf der A 602 in die Leitplanke prallte. TV-Foto: Agentur Siko

Zeugen brachten die Ermittler auf die Spuren des mutmaßlichen Verursachers, der bereits in einem früheren Fall durch aggressive Fahrweise aufgefallen war. "Sein Führerschein wurde sichergestellt", sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei auf Anfrage von volksfreund.de.
Wer wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verurteilt wird, dem droht laut Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort wird mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft.

Die 23-Jährige Triererin war laut Mitteilung der Polizei am Samstag gegen 10.30 Uhr auf der A 602 in Fahrtrichtung Trier unterwegs. Sie fuhr dabei auf der linken Spur. Das ärgerte offenbar den anderen Fahrer mächtig: Der 25-Jährige fuhr mit seiner schwarzen Mercedes-Limousine dicht auf den Wagen der 23-Jährigen auf und hupte mehrmals. Die Frau blieb, so die Schilderung der Polizei, dennoch auf der Überholspur und reagierte nicht auf die Signale ihres wütenden Hintermanns. Dieser überholte sie schließlich auf der rechten Spur, zog seinen Wagen dann auf die Überholspur, drängte das Fahrzeug der 23-Jährigen nach links ab und zwang sie zu einer Vollbremsung.

Die aus Trier stammende Frau verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug und kollidierte mit der Leitplanke. Ihr Wagen wurde total zerstört, sie selbst wurde verletzt. In ersten Polizeimeldungen im Verlauf des Samstags wurde die Verletzung als "erheblich" eingestuft. In einer Aktualisierung am Sonntag dagegen hieß es, die Verletzung sei leichter Natur.

Der Verursacher des Unfalls fuhr nach dem Ausbremsmanöver weiter und kümmerte sich nicht um das Opfer. Die Polizei informierte am Samstag im Internet über den Unfall und rief Zeugen auf, sich zu melden. Auf Facebook, www.volksfreund.de und anderen Internetplattformen provozierte die Aktion hitzige Diskussionen und enorme Empörung. "Die Fahrerlaubnis müsste bis zum Lebensende weg sein", forderte ein Nutzer auf volksfreund.de. Ein weiterer meinte, nicht die Automarke, sondern der Mensch hinterm Steuer sei der entscheidende Faktor. Dieser Fahrer müsse "eine Sozialarbeit bekommen, die ihn diese Sache nicht mehr vergessen lässt."
Am Sonntag meldete die Autobahnpolizei Schweich, der Verursacher des Unfalls sei durch "aufmerksame Zeugen" ermittelt worden. Hauptkommissar Ralph Jonas erläutert den schnellen Ermittlungserfolg im Gespräch mit dem TV: "Das Unfallopfer hat sich zwar ein Kennzeichen des schwarzen Mercedes gemerkt, dieses war aber falsch." Dennoch habe die Polizei anhand der Farbe, des Fahrzeugstyps und des falschen Kennzeichens den Verursacher ermitteln können.

Dabei, so Jonas, stellte sich heraus, dass der Unfall am Samstag auf der A 602 nicht die einzige Aktion des Mannes war. "Eine weitere Zeugin hat sich gemeldet", so der Hauptkommissar. "Sie hat den Fahrzeugtyp erkannt und mit ihrer Aussage bewirkt, dass wir dem Fahrer einen zweiten Unfall zuordnen konnten." Auf dem Mann komme jetzt ein massives Strafverfahren zu.

volksfreund.de/blaulicht

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