Drei kurze Geschichten über Trier

Trier · Am Dienstagabend sind in der Trie rer Stadtbibliothek zum ersten Mal drei Nachwuchskünstler mit dem Förderpreis für Kultur 2012 ausgezeichnet worden

 Die drei Gewinner des Förderpreises für Kultur 2012: Fabian Jellonnek, Rouven Hehlert und Marie Marxmeier. TV-Foto: Marius Bales

Die drei Gewinner des Förderpreises für Kultur 2012: Fabian Jellonnek, Rouven Hehlert und Marie Marxmeier. TV-Foto: Marius Bales

Trier. "Gequältes, schweres Atmen füllte den Verschlag. Zuerst stand ich nur da, schrie dann auf, als das Deckengebilde explodierte und an die Seite geschleudert wurde. Wir blickten in ein schiefes, rohes Männergesicht, in kalkige Augen, denen das Leben mit Wucht begegnet war."
Immenser Spannungsbogen


Rouven Hehlerts (28) Kurzgeschichte "Die stille Acht" ist pointiert, packend geschildert, hat einen immensen Spannungsbogen, besticht in der Professionalität im Umgang mit den grammatischen Spielformen. Aus diesem Grund ist Hehlert für seine Kurzgeschichte nun mit dem Förderpreis für Kultur der Stadt Trier 2012 ausgezeichnet worden. "Ich freue mich riesig über den Preis und hätte nie damit gerechnet", sagte er im Anschluss an die Verleihung. In der Geschichte des Trierer Autors, der bereits zwei Literaturpreise gewonnen hat, geht es um die Begegnung zweier Kinder mit einem Fremden im Wald und ein brutales Ereignis, dass die Beziehung der beiden zueinander für immer verändern wird.
Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 1000 Euro dotiert. Den 2. Platz erreichte Fabian Jell onnek (28) aus Köllerbach im Saarland mit "Anstelle der Geschichte". Er erhielt eine Kulturaktie im Wert von 100 Euro. Sein Text thematisiert die Zeichnung eines Soldaten und deren Verbindung zur Trierer NS-Vergangenheit.
Der Förderpreis für Kultur wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Zusammen mit dem Kulturpreis und dem Ehrenpreis für Kultur gehört dieser zum neuen Statut der Kulturpreisvergabe in Trier. Der "Ehrenbecher" und die "Kulturplakette" sind somit Vergangenheit. "Wir wollen der Preisverleihung ein moderneres Image geben und junge Künstler stärker fördern", sagt Thomas Egger, Kulturdezernent der Stadt. Alle Interessenten zwischen 15 und 30 Jahren waren aufgerufen, eine Kurzgeschichte zum Thema "Trier" einzureichen. Ohne Namen und Alter der Autoren zu kennen, ermittelte eine Fachjury aus zehn eingereichten Texten die Gewinner. Den dritten Platz holte die 16-jährige Schülerin Marie Marxmeier aus Gusterath mit ihrer Geschichte "In der Menge". Für ihr Werk erhielt sie eine Kulturaktie im Wert von 50 Euro.
Alle Kurzgeschichten auf
www.kulturbuero-trier.de

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