Drei mal drei machen Musik
TRIER. (red) Einen Abend der Improvisation in Ton und Raum können Musikinteressierte am Freitag, dem 29. September, 20 Uhr, im Erdgeschoss des Modehauses Marx erleben. "Es ist eine große Herausforderung für Klavierstimmer und Musiker, da drei Instrumente aufeinander abgestimmt werden müssen", sagt Initiator Georg Kern, der die drei Flügel aus seinem Musikhaus Reisser zur Verfügung stellt.
Wer dieser Tage das Musikhaus Reisser betritt, erlebt ganz erstaunliche Klänge. Im Ausstellungsraum stehen drei Flügel so ausgerichtet, dass drei Pianisten synchron spielen können. Kunden bleiben stehen, setzen sich auf die Treppe, geben spontan Applaus. Es ist ein beeindruckendes Klangerlebnis, wenn drei Spieler virtuos in die Tasten hauen und sich immer neue Interpretationen erschließen. Sie verständigen sich mit Blicken, mal hochkonzentriert, ernst, dann wieder lächelnd, wenn eine Passage auf Anhieb von allen dreien perfekt gespielt wird. Die wenigsten Pianisten sind geübt im dreifach synchronen Spiel, das besonders hohe Anforderungen an die Spieltechnik und die Koordination der Musiker stellt. "Es ist ein gemeinsames Erarbeiten, sich aufeinander einstimmen, um einen Gleichklang zu schaffen," sagt Martin Folz, in Trier bekannt für ungewöhnliche musikalische Konzepte. Gemeinsam mit Andreas Kaspar, Klavierlehrer und Inhaber der Musikschule Pianissimo, und Richard Ufer, Musiklehrer an der Städtischen Musikschule und erfahrener Pianist, hat er ein synchron gespieltes Programm von anderthalb Stunden zusammengestellt. Drei Originalkompositionen für drei Klaviere haben sie bei Mozart und bei Percy Grainger (um 1920) gefunden. Das Ergebnis kann sich sehen und vor allem hören lassen. Die drei spielen Stücke aus der Spätromantik, dem Expressionismus, Barock, neben Klassik auch Jazz Standards und Tango. Dabei werden zwei Arrangements von Komponist Martin Folz zum ersten Mal aufgeführt. Eine Premiere ist das Konzert generell: Zum ersten Mal in der Region Trier findet ein solches Konzert, synchron auf drei Flügeln gespielt, statt. Ebenso ungewöhnlich wie das Konzert ist auch der Veranstaltungsort, der Marx-Kultur-Laden. Eintrittskarten gibt es für 10 Euro inklusive Sektempfang in Trier im Modehaus Marx und im Musikhaus Reisser oder an der Abendkasse. Durch den großen Platzbedarf für die Instrumente ist die Besucherzahl begrenzt auf 200 Karten. Der ermäßigte Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre beträgt 7 Euro. Der Erlös dieses Abends kommt der Musikschule Trier zur musikalischen Früherziehung zugute.
