Drei minus ist fünf vor zwölf

Für 525 000 Euro soll die kleine Verbindungsstraße zwischen Welschbillig und seinem Ortsteil Träg und die auf der Strecke liegende Möhnerbachbrücke in 2008 saniert werden. Das hat der Kreisausschuss beschlossen.

Welschbillig. Als Schulnote liegt eine "Drei minus" noch im erträglichen und nicht unbedingt Besorgnis erregenden Mittelfeld. Im Straßenbau bedeutet eine 3,5 dagegen fünf vor zwölf. Denn wenn der Landesbetrieb Mobilität (LBM) zum Beispiel eine Brücke mit 4 bewertet, wird das Bauwerk wegen seines schlechten Zustands gesperrt. Die Brücke über den kleinen Möhnerbach bei Welschbillig ist bei ihrer Bewertung durch den LBM im März 2006 noch mal mit einer 3,5 davon gekommen. Die 1890 erbaute, denkmalgeschützte Steinbrücke ist seitdem nur noch für Fahrzeuge unter zwölf Tonnen zugelassen. "Einige Pfeiler sind den Beanspruchungen nicht gewachsen. Die Standsicherheit ist damit erheblich in Frage gestellt", heißt es von Seiten des LBM, der die Kosten für die Sanierung der Brücke auf 325 000 Euro beziffert.Straße und Kanal in einem Schwung

Auch die K 20 zwischen Welschbillig und seinem Ortsteil Träg ist nicht mehr im besten Zustand. Der Ausbau der Straße war bisher im mittelfristigen Kreisstraßenbauprogramm unter "weiterer Planungsbedarf" gelistet. Weil die Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land allerdings in 2008 beabsichtigt, die Kanäle entlang der Straße zu erneuern, hat sich der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung dazu entschlossen, die Straßensanierung vorzuziehen. Durch die gleichzeitigen Sanierungsarbeiten werden Kosten gespart: So schießt das Land bei einer Zusammenlegung von Leitungs- und Straßenarbeiten fünf Prozent mehr Fördergeld zu, einige Arbeiten müssen nur einmalig ausgeführt werden, und eine gemeinsame Ausschreibung kommt ebenfalls günstiger als zwei getrennte Verfahren. Rund 200 000 Euro soll der Ausbau des rund 370 Meter langen Abschnitts zwischen Welschbillig bis zur Kurve hinter der Brücke kosten. Die Fahrbahnbreite wird auf fünf Meter ausgeweitet, auf 180 Metern soll linksseitig ein Gehweg angelegt werden.Andere Projekte werden aufgeschoben

Um die Baumaßnahme realisieren zu können, hat der Kreisausschuss einstimmig dem Kreistag empfohlen, die insgesamt 525 000 Euro in den Nachtragshaushalt 2007 als Verpflichtungsermächtigung für 2008 aufzunehmen.Die unerwarteten Kosten haben Konsequenzen: Im vergangenen Herbst hatte der Bauausschuss mehrere Straßen in das Kreisstraßenbauprogramm 2008 als Ersatzmaßnahmen aufgenommen. Wegen der vorgezogenen K 20 verschiebt sich die Sanierung dieser Straßen voraussichtlich. Betroffen sind die K 53 zwischen der L 143 und der Ortslage Pluwig-Geizenburg (VG Trier-Land), die K 49 zwischen der Ortsdurchfahrt Franzenheim und der Trierer Stadtgrenze (VG Trier-Land), die K 47 zwischen Ortsdurchfahrt Hentern und der Einmündung der K 143 (VG Kell am See), und die K 143 zwischen Schömerich und K 44 (VG Kell am See). "Sollte trotz der Sanierung der K 20 Geld übrig bleiben, werden diese Projekte umgehend angegangen", versicherte Baudezernent Joachim Christmann in der Kreisausschusssitzung.

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