Drei neue Preise für die Trierer Kultur

Trier · Ehrenbecher und Kulturplakette sind Geschichte: Der Trierer Stadtrat hat beschlossen, die Vergabe von Kulturpreisen ab dem kommenden Jahr neu zu regeln.

Trier. Einmal jährlich hat die Stadt Trier bisher zwei Preise verliehen, mit denen Engagement im kulturellen Bereich gewürdigt wird. Der Ehrenbecher wird seit 1965 für Verdienste im Musikleben und im Laienschauspiel verliehen. Die Kulturplakette gibt es seit 2003 für Persönlichkeiten, die das kulturelle Leben der Stadt nachhaltig bereichert haben. Chorleiter Martin Folz war der erste Preisträger, Klaus Risch war dabei, ehemaliger Leiter des "Collegium musicum", und Bruder Basilius Wollscheid, der langjährige Leiter der Trierer Sängerknaben.
Plakette und Ehrenbecher wird es im kommenden Jahr nicht mehr geben, denn der Stadtrat hat vergangene Woche einstimmig beschlossen, den Preisen und der Preisverleihung ein zeitgemäßeres Image zu geben. Künftig gibt es drei Kategorien:
Kulturpreis der Stadt Trier: Er wird ab 2012 alle zwei Jahre an Menschen verliehen, die sich vorbildlich innerhalb eines Vereins für kulturelle Belange in Trier eingesetzt haben. Das Vorschlagsrecht liegt bei den Trierer Kulturvereinen und dem Kulturausschuss der Stadt. Pro Verleihung kann es maximal zehn Preisträger geben. Sie erhalten in einer Feierstunde einen Sachpreis.
Ehrenpreis der Stadt Trier für Kultur: Diese Auszeichnung wird ab 2013 alle zwei Jahre verliehen und würdigt ein Lebenswerk im Bereich Kultur. Die Preisträger haben einen großen Teil ihres Lebens der Trierer Kultur gewidmet, um die Kultur in Trier nachhaltig zu fördern, oder sie haben dies mit ihrer "internationalen Ausstrahlung und enger Verbundenheit zu Trier als Ort der Herkunft oder des Schaffens bewirkt", heißt es im Statut zu den Preisen. Der Preisträger muss mindestens das 60. Lebensjahr vollendet haben. Alle Trierer Bürger können Vorschläge für den Preisträger machen. Der Preis ist ebenfalls als Sachpreis angelegt.
Förderpreis der Stadt Trier: Ab 2012 vergibt die Stadt den Förderpreis als Nachwuchs- oder Innovationspreis für Kultur. Er kann laut Statut an eine Person oder Gruppe verliehen werden, die als Nachwuchskünstler durch eine besondere Leistung in der Kulturlandschaft aufgefallen sind oder die sich aufgrund ihrer kreativen, innovativen und/oder nachhaltigen Ideen um die lokale Kultur verdient gemacht haben.
Eine Fachjury entscheidet


Kandidaten für den Förderpreis sollen nicht älter als 30 Jahre sein. Im Falle einer Gruppe sollte das Durchschnittsalter nicht über 30 Jahren liegen. Für den Fall, dass der Preis als Innovationspreis vergeben wird, gilt keine Altersbeschränkung. Auch hier können die Bürger Vorschläge unterbreiten, Eigenbewerbungen sind aber zulässig.
Der Förder- oder Innovationspreis ist mit 1000 Euro dotiert. Wie die Sachpreise aussehen werden, ist noch offen, dazu soll es einen Ideenwettbewerb geben.
Die Entscheidung, wer die Preise erhält, trifft beim Kulturpreis und dem Ehrenpreis der Kulturausschuss mit Zwei-Drittel-Mehrheit. Für den Förderpreis wird eine Fachjury gebildet, bestehend aus dem Kulturdezernenten, je einem Vertreter der im Kulturausschuss vertretenen Stadtratsfraktionen sowie drei Fachjuroren. Die Jury entscheidet mit einfacher Mehrheit.
Die Stadtratsfraktionen begrüßten die neue Gestaltung der Preise einhellig, unter anderem weil dadurch auch mehr Möglichkeiten geschaffen würden, die freie Szene einzubeziehen. Der Beschluss, das neue Statut einzuführen, fiel einstimmig.

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