Drei Schulbusse aus dem Verkehr gezogen - Kindersitze von Polizei beanstandet

Trier · Fehlende Kindersicherungen, technische Mängel, nicht öffnende Schulbustüren oder fehlende Fahrerlaubnis: Die Polizei hatte am Dienstag wieder viele Gründe, um etliche Autos und Schulbusse genauer unter die Lupe zu nehmen. In jedem fünften Fall wurden die Kontrolleure fündig.

 Polizist mit Kelle (Symbolfoto)

Polizist mit Kelle (Symbolfoto)

Foto: Friedemann Vetter

Wie die Trierer Polizei am Nachmittag berichtete, wurden insgesamt 602 Fahrzeuge, darunter 159 Schulbusse kontrolliert. Insgesamt beanstandeten die Beamten 114 Fahrzeuge, darunter 31 Schulbusse.

Bei den kontrollierten Autos wurde in 22 Fällen die nicht vorschriftsmäßige Sicherung von Kindern bemängelt. In 13 Autos war gar keine Kindersicherung vorhanden. Ein schlechtes Vorbild gaben 64 Erwachsene für ihre mitfahrenden Kinder: Sie waren nicht angeschnallt.

Bei den kontrollierten Schulbussen wurden unter anderem 17 Verstöße gegen Ausrüstungsvorschriften und zehn Verstöße wegen technischer Mängel festgestellt. Drei Schulbusse wurden bei Kontrollen in Schweich und am Schulzentrum Mäsuheckerweg in Trier-Ehrang als verkehrsunsicher beanstandet. Ihnen wurde die Weiterfahrt untersagt, weil die so genannten Reversiereinrichtungen nicht richtig funktionierten. Diese technischen Einrichtungen öffnen die Türen automatisch, wenn Gegenstände - oder auch Körperteile - beim Schließen darin eingeklemmt werden. Bei einem dieser Busse öffnete sich die hintere Tür überhaupt nicht. Das betroffene Unternehmen setzte Ersatzbusse für den weiteren Schülertransport ein.

Mit einer Strafanzeige muss eine Mutter rechnen, die ihr Kind im Bereich der Verbandsgemeinde Zell ohne Fahrerlaubnis im Auto zum Kindergarten brachte. 24 Autofahrer erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, 90 Verkehrsteilnehmer wurden verwarnt.

Die Überprüfungen fanden im Rahmen landesweiter Kontrollen zum Thema Kinder- und Schülersicherheit zwischen 7 und 14 Uhr im Bereich von Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten statt. 76 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte hatten zahlreiche Kontrollstellen im Bereich des Polizeipräsidiums Trier von Prüm über Bitburg und Thalfang bis nach Idar-Oberstein eingerichtet.
Extra: Unfälle mit Kindern

Zwar sind nach Angaben der Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Trier im Jahr 2010 insgesamt weniger Kinder im Straßenverkehr verunglückt als im Vorjahr. Allerdings stieg die Zahl der verunglückten Kinder als Mitfahrer im Auto an. In 2010 nahm die Polizei insgesamt 176 Verkehrsunfälle auf, an denen Kinder beteiligt waren, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Prozent. Deutlich fällt auch der Rückgang bei der Zahl der verletzten Kinder aus. Sie ging von 213 auf nunmehr 194 zurück. Dies sind 8,9 Prozent weniger als im Jahr 2009. Dennoch: 42 Kinder erlitten schwere Verletzungen, 151 wurden leicht verletzt. Ein Kind kam auf den Straßen der Region ums Leben. Während 67 Kinder im Jahr 2010 als Radfahrer und Fußgänger zu Schaden kamen (Vorjahr 102), ist bei Kindern, die als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen verletzt wurden, ein deutliches Plus von 21,8 Prozent zu verzeichnen. 123 Kinder wurden als Mitfahrer verletzt, im Vorjahr waren es 101.

Informationen zur richtigen Sicherung gibt es im Internet unter www.polizei.rlp.de oder im Zentrum polizeiliche Prävention, Palaststraße, Trier, Telefon 0651/4633710.

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