Drei Überfälle auf drei Männer an drei Tagen in Trier

Trier · Die Stadt Trier scheint derzeit ein unsicheres Pflaster zu sein. Am Wochenende wurden gleich drei einzelne Männer Opfer von Raubüberfällen, davon zwei nachts. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt, steht laut Polizei noch nicht fest.

Trier. Drei Pressemitteilungen mit dem Betreff "Raub" schickt die Trierer Polizei am Samstag und Montag an die Medien - eine ungewöhnliche Häufung. Die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der drei Fälle drängt sich auf. Der TV dokumentiert den Stand der Ermittlungen.

Raub im Rautenstrauchpark: Ein 21-Jähriger aus dem Saarland besuchte laut Polizei am Freitag Trier. Gegen 19 Uhr spazierte der junge Mann durch den kleinen Rautenstrauchpark in der Nähe der Trevirispassage. Dort habe er vier auf einer Parkbank sitzende und für ihn "ausländisch aussehende" Männer wahrgenommen. Als er sich der Personengruppe genähert habe, seien die Männer aufgestanden und auf ihn zugegangen. Einer aus der Gruppe habe dem Opfer unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Zwei weitere sollen ihn zu Boden gerungen und festgehalten haben. Die Angreifer sollen die in der Gesäßtasche aufbewahrte Geldbörse gestohlen haben und mit ihrer Beute in unbekannte Richtung geflüchtet sein.
Das Opfer habe daraufhin einen Bekannten verständigt, der ihn zunächst nach Hause gefahren habe. Erst von dort aus informierte er mit einiger Verspätung die Polizei. Eine Fahndung nach den Tätern verlief ergebnislos.
Zur Beschreibung der Täter kann das Opfer nur Vermutungen anstellen. Demnach soll es sich um vier arabischstämmige Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren handeln, die sich in einer für ihn unverständlichen Sprache unterhielten.

Raub in der Neustraße: Bisher unbekannte Täter haben laut Polizei in der Nacht zum Samstag gegen 2 Uhr einen Mann in der Trie rer Innenstadt überfallen (der TV berichtete am 8. August). Der Mann sei gerade vor seinem Haus in der Neustraße angekommen, als er unvermittelt von hinten angegriffen und gewürgt worden sei. Dabei hätten die Täter sein Handy und seine Geldbörse gestohlen und seien anschließend geflüchtet.

Raub am Hauptbahnhof: Weil er seinen Zug verpasst hatte, legte sich ein 28-jähriger Luxemburger in der Nacht zum Montag gegen 1.45 Uhr auf einer Bank am Bahnhofsvorplatz zum Schlafen nieder. Kurz darauf sei er beraubt worden. Er sei noch wach gewesen, als er von einem unbekannten Mann von hinten gepackt und gewürgt worden sei. Gleichzeitig habe ihm ein anderer Mann die Geldbörse aus seiner Jeanshose gerissen.
"Währenddessen standen vermutlich zwei weitere Tatbeteiligte Schmiere und deckten die Tat ab", teilt Polizei-Pressesprecher Uwe Konz mit.
Durch seine Gegenwehr sei das Opfer leicht im Gesicht und an den Armen verletzt worden. Seine Jeans sei während des Überfalls am Bund zerrissen. Die vier Tatverdächtigen sollen in Richtung der Güterstraße geflüchtet und unerkannt entkommen sein. Ihre Beute: ein Portemonnaie mit Bargeld und diversen persönlichen Papieren.
Zur Personenbeschreibung gibt das Opfer an, die Männer seien zwischen 20 und 25 Jahren alt gewesen. Einer der Täter trug eine weiße, ein anderer eine grüne und ein weiterer eine rote Jacke. Die rote Jacke war mit einem Emblem des FC Bayern München versehen. Die Täter sollen sich in Arabisch unterhalten haben.
Besonderes Interesse hat die Polizei an zwei Zeugen, die dem Opfer offenbar nach der Tat helfen wollten. Hierbei soll es sich um eine blonde Frau und einen dunkelhäutigen Mann handeln. Sie werden gebeten, sich mit der Kripo in Verbindung zu setzen.

Die Gemeinsamkeiten: Bei den Fällen im Rautenstrauchpark und am Bahnhof soll es sich jeweils um vier Täter im Alter zwischen 20 und 25 Jahren gehandelt haben, denen ein arabisches Aussehen und eine fremde Sprache zugeordnet werden. In beiden Fällen hatten es die Räuber auf den Geldbeutel des Opfers abgesehen. Das gilt auch für den Überfall in der Neustraße, wobei das Opfer dort zusätzlich seines Handys beraubt wurde.
Neustraße und Bahnhof haben die nächtliche Tatzeit gemeinsam: 1.45 Uhr hier, gegen 2 Uhr dort. Weitere Gemeinsamkeit: Der Angriff auf das jeweilige Opfer geschah von hinten, und das Opfer soll jeweils gewürgt worden sein.
Allgemein sind zu dem Raub in der Neustraße bisher die wenigsten Informationen bekannt. Offenbar konnte das Opfer dort die unbekannten Täter nicht beschreiben, da es überraschend von hinten angegriffen wurde und nichts sehen konnte. Daher sind sowohl die Anzahl als auch das Alter und das Aussehen der Angreifer unbekannt.

Die Polizei: Zeugen, die Hinweise zur jeweiligen Tat oder zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Trier unter der Telefon 0651/9779-2290 oder -2254 in Verbindung zu setzen. Sprecher Uwe Konz: "Ob es einen Tatzusammenhang zwischen dem Raub im Rautenstrauchpark und dem Raub am Bahnhof gibt, steht zurzeit nicht fest. Die Ermittlungen dauern an." cus

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