Dreiste Diebe am Tag

TRIER. Diebe kommen nicht nur in der Dunkelheit: Am Montag wurden der Polizei Trier gleich fünf Diebstähle beziehungsweise versuchte Diebstähle am helllichten Tag gemeldet. Ob alle Taten auf das Konto der gleichen Kriminellen gehen, kann die Polizei nicht sicher sagen.

Dass im Herbst und Winter besonders häufig in Wohnungen und Häuser eingebrochen wird, weil die frühe Dunkelheit den Dieben Schutz vor Beobachtung bietet, ist nicht ungewöhnlich (der TV berichtete). Doch am Montag versuchten Diebe gleich fünfmal zwischen 12 und 19 Uhr, schnelle Beute in der Trierer Innenstadt zu machen. "Jetzt ist eben die Vorweihnachtszeit, da werden Diebe häufig dreist", sagt Polizei-Pressesprecherin Monika Peters - nicht nur mit Blick auf den auch von Taschendieben gern besuchten Trierer Weihnachtsmarkt. Insgesamt versuchten unbekannte Täter ihr Glück bei drei Firmen beziehungsweise Praxen in der Simeon-, Koch- und Engelstraße und zwei Mehrfamilienhäusern in der Rindertanz- und der Moselstraße. Nur zweimal machten die Diebe allerdings Beute. "Ob es sich bei den Einbrüchen um dieselben Täter handelt, kann nicht sicher gesagt werden", betont Peters. Eine Täterbeschreibung liegt nämlich nur in einem Fall vor: In der Simeonstraße waren zwei Diebe in die Räume einer Arztpraxis eingedrungen. "Je größer und anonymer, desto gefährlicher"

Doch eine Angestellte überraschte die Täter und sprach sie an - worauf die Männer unverrichteter Dinge die Praxis wieder verließen. Laut Täterbeschreibung der Angestellten sind die beiden Männer zwischen 18 und 25 Jahre alt, beide rund 170 Zentimeter groß, beide haben dunkle Haare und Haut, beide sprachen gebrochen Deutsch. "Vermutlich handelt es sich um ausländische Täter", sagt Peters. In einem Büro in der Kochstraße waren Diebe erfolgreicher: Zwischen 12 und 14 Uhr klauten sie dort ein Laptop. Ein Einbruch in eine Wohnung in der Moselstraße zwischen 14.30 und 17.30 Uhr gelang allerdings nicht. In der Rindertanzstraße entwendeten Diebe dagegen bei einem Einbruch zwischen 8 und 19 Uhr ein wertvolles goldenes Armband. "Je größer und anonymer ein Wohnhaus ist, desto größer ist die Gefahr", kommentiert Peters die Einbrüche in Mehrfamilienhäuser. Zum einen sei es für Nachbarn schwieriger, zu überblicken, wer das Haus rechtmäßig betritt und wer nicht. Zum anderen gebe es bei größeren Häusern immer mehrere Zugänge, etwa durch Tiefgaragen oder Treppenhäuser. Ihr Tipp: "Sprechen Sie Leute, die sie nicht kennen, ruhig an." Viele Gelegenheitsdiebe gäben bei Widerstand ihr Vorhaben auf. Die Polizei warnt vor dreisten Dieben und bittet Zeugen, sich mit der Kripo Trier unter der Telefonnummer 0651/2019-257 in Verbindung zu setzen.

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