Dreister Diebstahl im Reitstall

Gedacht war das Geld für die einwöchige Ferienfreizeit der 22 Kinder auf dem Reitstall in Trier-Irsch. Für Reitstunden, Essen und Tagesprogramm: Die 3800 Euro, die Unbekannte dreist aus einer Geldkassette gestohlen haben. Die Freizeit wurde ge stemmt - der Schaden bleibt.

 Cosima Farhat und Laura Franzen (von links) kümmern sich um das Pferd Puppe auf dem Bodenhof in Trier. Dort wurden 3800 Euro gestohlen – die Einnahmen aus einer Ferienfreizeit. TV-Foto: Gianna Niewel

Cosima Farhat und Laura Franzen (von links) kümmern sich um das Pferd Puppe auf dem Bodenhof in Trier. Dort wurden 3800 Euro gestohlen – die Einnahmen aus einer Ferienfreizeit. TV-Foto: Gianna Niewel

Trier. "Das Geld habe ich abgehakt. Mir geht es vielmehr darum, zu wissen, wer der Täter ist", erzählt Claudia Dick, Reitlehrerin und Pächterin des Reitstalls Bodenhof in Trier-Irsch. Der Diebstahl passierte am Montag, 2. August. Dies war der erste Tag des Ferienlagers für insgesamt 22 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren im Reitstall, das Dick zusammen mit einigen Jugendlichen betreute.

Da die meisten Eltern das Geld für die einwöchige Freizeit bar dabei hatten, sammelte die junge Frau es in einer Geldkassette - insgesamt rund 3800 Euro. Als sie diese dann am Abend zur Bank bringen wollte, war die Kassette leer und das Geld unauffindbar.

"Es war wie in einem schlechten Film. Man macht die Kasse auf. Und zu. Dann noch mal auf. Man denkt zuerst, man hat sich versehen", berichtet Dick. Die junge Frau informierte umgehend die Kriminalpolizei, die Fingerabdrücke sicherstellte. Die endgültige Auswertung dauert jedoch bis zu sechs Wochen. Sollten die Abdrücke verwendbar sein, dann könnten alle, die sich an dem Tag auf dem Hof aufgehalten haben, auf Übereinstimmungen überprüft werden. Dass so viel Geld im Haus sein musste, wussten schließlich viele.

"Es ist kein gutes Gefühl, dass eventuell jemand das Geld geklaut hat, der mir eigentlich nahesteht", sagt Dick. Dennoch war ihr von Anfang an klar, dass die Ferienfreizeit weitergehe, als sei nichts geschehen. Und so gab die Pächterin trotzdem jeden Tag Reitstunden und organisierte Essen für die Gruppe. Der Diebstahl trifft die Reitlehrerin, die seit einem Jahr die alleinige Verantwortung für den Hof mit rund 30 Pferdeboxen trägt, gleich doppelt hart: Nicht nur, dass sie an der Ausrichtung des Ferienlagers nichts verdient hat und darüber hinaus den regulären Schulbetrieb für die Woche der Freizeit einstellen musste. Die hohe Pacht für den Bodenhof sowie die Kosten für Futter, Wasser und Strom muss sie allein erwirtschaften. Die kleine Katastrophe sprach sich schnell rum. "Super war, wie viele Leute geholfen haben. Eltern haben Kuchen gebacken und Eis gebracht. Von einer Metzgerei haben wir sogar 60 Wiener Würstchen zum Mittagessen geschenkt bekommen", erzählt sie dankbar. Jetzt muss sich nur noch klären, wer den Diebstahl begangen hat.

Sachdienliche Hinweise können an die Polizei gegeben werden, Telefon: 0651/9779-3200.

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