Drogen: Ermittlungen gegen 290 Verdächtige

Gegen 45 Drogenhändler und -kuriere ist aufgrund der Arbeit der Ermittlungsgruppe "Fink" Haftbefehl ergangen. Seit einem Jahr laufen die Ermittlungen im Drogenmilieu, die mit der Festnahme eines damals 28-jährigen Prümers begannen.

 Ectasy. Foto: dpa

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Trier/Wittlich. (har) Die Zwischenbilanz der Ermittlungsgruppe "Fink" von der Kriminalpolizei Wittlich und Zollfahndung Kaiserslautern wartet mit beachtlichen Zahlen auf und liegt nun auf dem Tisch (der TV berichtete): Nach Auskunft des Leitenden Trierer Oberstaatsanwalts Jürgen Brauer ist bisher gegen 290 Verdächtige ermittelt worden. "Gegen mittlerweile 45 Drogenhändler und Kuriere erließ das Amtsgericht Trier auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier Haftbefehle", heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. In mehr als 100 Verfahren gab es Durchsuchungen. Viele Beschuldigte sind inzwischen rechtskräftig zu teils langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Bei bestehender Betäubungsmittelabhängigkeit ordneten die Gerichte zudem die Unterbringung in Entziehungsanstalten an. In einigen Verfahren stehen die Urteile noch aus.

Viele Verdächtige belasteten Dealer oder Kunden



Die Gesamtmenge der eingeführten und in Umlauf gebrachten Drogen beträgt bisher mehr als 200 Kilogramm Amphetamin, 200 Kilogramm Cannabis, fünf Kilogramm Kokain, 30 000 Ecstasy-Pillen und 30 000 Potenzpillen. "Dies entspricht etwa 1,25 Millionen Konsumeinheiten mit einem Straßenverkaufswert von etwa fünf Millionen Euro", teilt Brauer mit. Vermutlich sind es viel mehr Einheiten. Denn Betäubungsmittel würden von den Abnehmern gestreckt werden, um den Gewinn zu steigern.

Die Ermittlungen begannen im Januar 2009 mit der Festnahme eines 28-Jährigen aus Prüm. Diese Festnahme zog laut Pressemitteilung viele Ermittlungsverfahren gegen Drogendealer der oberen und mittleren Ebene, aber auch gegen Unterverteiler bis hin zu Konsumenten nach sich. Neben der Festnahme des Haupttäters aus Prüm und weiterer Verdächtiger aus der Eifel habe es außerdem Verhaftungen in Kaiserslautern, Koblenz, im Westerwald, Köln, Duisburg, Aachen und Euskirchen gegeben.

"Viele der Festgenommenen machten umfangreiche Angaben nicht nur zu eigenen Betäubungsmittelgeschäften, sondern belasteten auch andere in die Betäubungsmittelkriminalität involvierte Personen und boten den Verfolgungsbehörden so Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen", schreibt der Leitende Oberstaatsanwalt.

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