"Drüber reden hilft!"

Trier · Hunderte Besucher nutzen den großen Selbsthilfetag, um mehr darüber zu erfahren, wie Gespräche mit anderen Betroffenen das Leben leichter machen können.

 Franz-Josef Euteneuer (Mitte) moderierte den Selbsthilfetag in der Trierer Tufa. Unter anderem mit dabei (von links): Triers Bürgermeisterin Angelika Birk, Autor Andreas Trierweiler, Elke Thees (Projektleiterin Sekis Trier) und Autorin Dorothea Eischet-Maldener. Foto: Sekis Trier

Franz-Josef Euteneuer (Mitte) moderierte den Selbsthilfetag in der Trierer Tufa. Unter anderem mit dabei (von links): Triers Bürgermeisterin Angelika Birk, Autor Andreas Trierweiler, Elke Thees (Projektleiterin Sekis Trier) und Autorin Dorothea Eischet-Maldener. Foto: Sekis Trier

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Trier (red) Der Selbsthilfetag war Teil der zweiten Woche der seelischen Gesundheit Trier, organisiert von der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (Sekis) Trier. Rund 30 Selbsthilfegruppen hatten ihre Infostände im großen Saal der Tufa aufgebaut - Frauenselbsthilfe nach Krebs, Ilco, Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen, Spielfrei 24 oder Verlassene Eltern war auf Roll-ups zu lesen. Besucher schnupperten beim Rundgang von Stand zu Stand und sprachen mit Mitgliedern der Selbsthilfegruppen. Hemmschwellen, über eigene Nöte zu sprechen, wurden abgebaut.
Den zweiten Teil des großen Selbsthilfetages moderierte Franz-Josef Euteneuer, er nennt sich selbst Seelenstylist. Mit spritzigem Humor nahm er ernsten Themen die Schwere, ohne ihnen ungerecht zu werden.
Etwa im Interview mit Autor Andreas Trierweiler, schwarzer Anzug, Sonnenbrille, weil helles Licht schmerzt. Der Konzer ist depressiv und las aus seinem Buch "Depressionismus für Anfänger".
Auch Dorothea Eischet-Maldener gewährte bei einer Lesung aus ihrem Buch "Die faule Sekretärin und der Zauberer - Mein Leben mit chronischen Schmerzen" tiefen Einblick in seelische Qualen, die mit ihrer Erkrankung einhergegangen sind.
"Drüber reden hilft" ist entsprechend dem Motto des Selbsthilfetages auch ihr Fazit. Bürgermeisterin Angelika Birk würdigte das Konzept der Veranstaltung: "Die Selbsthilfebewegung ist eine Erfolgsbewegung." Sie lobte das Miteinander von Fachleuten und Betroffenen sowie deren ehrenamtliches Engagement.
Joachim Christmann, Geschäftsbereichsleiter Jugend, Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, sagte: "Nichts hat so viel Kraft wie die Selbsthilfe." Der Selbsthilfetag sei auch ein Beispiel gelungener Integration.
So wurde die Veranstaltung von der offenen Musikgruppe der Psychiatrischen Abteilung des Mutterhauses der Borromäerinnen begleitet. Neben dem Selbsthilfetag hatten zahlreiche Interessierte die 15-teilige Veranstaltungsreihe "Wochen der Seelischen Gesundheit Trier 2017", bestehend aus kostenfreien Vorträgen, Workshops, einem Kultur- und Infoabend sowie einer musikalischen Lesung, besucht.
Die Sekis Trier hatte das Projekt unter Federführung von Elke Thees mit Hilfe von Kooperationspartnern und finanzieller Unterstützung der IKK Südwest, der Stadt Trier sowie dem Kreis Trier-Saarburg organisiert. "Schön zu sehen, dass wir mit dem Thema wieder viele Menschen erreichen konnten, die bisher kaum Kontakt zur Selbsthilfe hatten", resümierte Sekis-Geschäftsführer Carsten Müller-Meine.
Extra: HIER FINDEN SIE IHRE SELBSTHILFEGRUPPE


Sekis Trier, die Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle, hilft weiter, wenn Menschen eine Selbsthilfegruppe suchen oder eine gründen wollen. Sie ist auch Ansprechpartner für bestehende Gruppen. Im Zuständigkeitsbereich der Sekis - Stadt Trier und sieben umliegende Landkreise - gibt es rund 450 Selbsthilfegruppen zu mehr als 130 Themen von Angststörungen über Parkinson bis Zöliakie. Weitere Infos unter <%LINK auto="true" href="http://www.sekis-" text="www.sekis-" class="more"%> trier.de

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