Duell und Kalorien verloren

TRIER. Wenn es um die körperliche Fitness der Trierer geht, fordern insbesondere die Krankenkassen mehr Bewegung. Ein Wettbewerb kann da weiterhelfen. Auch wenn man ihn verliert.

Ortstermin im Trierer Büro der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK). Die Wormser Kollegen haben die Moselstadt "herausgefordert", es geht um die Fitness: Drei Stunden lang müssen die Kontrahenten auf einem Ergometer so viele Kilometer wie möglich abstrampeln, drei Minuten fährt jeder Teilnehmer des Teams. Die DAK veranstaltet solche "Städteduelle" in Rheinland-Pfalz und im Saarland im Rahmen ihrer Kampagnen für mehr sportliche Bewegung. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad am Fahrrad-Ersatz noch moderat. Trotzdem rinnen Wolfgang Daven die Schweißperlen die Stirn herunter. Immer wieder tritt der in Turnhose und -schuhen korrekt Gekleidete in die Pedale, so als ob er zur Mariensäule hochjagen würde. Auch Eurens Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz lässt sich nicht lumpen, aber nach drei Minuten braucht auch er Handtuch und Erfrischung. 1,7 Kilometer stehen durchschnittlich auf dem Tacho. Eine anfänglich falsche Einstellung, erst später pendeln sich die Werte auf korrekte 2700 Meter. "Es geht um den Spaß", sagt DAK-Bezirksleiter Wolfgang Pieper. "Die Teilnehmer sollen die Aktion als Anregung verstehen, wieder mehr Sport zu treiben". Er ist überzeugt, dass das Thema Fitness auch in Trier wieder mehr an Bedeutung gewonnen hat. Gegen die Wormser Kollegen, die die Aktion publicityträchtig in einem Kaufhaus mit prominenten Profisportlern durchziehen, sei man aber unterlegen. In Trier läuft das Ganze weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, immerhin trudeln rund 60 Teilnehmer nach und nach ein. Die Prominenz hat abgesagt und sich entschuldigt. Bereits seit einer halben Stunde mühen sich die Trierer ab, als sich Postbote Isaac Godman nicht zweimal bitten lässt: Er krempelt die Ärmel hoch, setzt sich aufs Fitnessgerät und strampelt los. Nach drei Minuten stehen 1,68 Kilometer auf dem Tacho. Unter Applaus wird der Helfer verabschiedet, der sich sogleich wieder an seine Arbeit macht: Postboten brauchen kein Ergometer. Es ist kurz nach 16 Uhr, als die Wormser Konkurrenz auf Piepers Handy klingelt. Lagebericht. Bezirksleiter Friedrich Lehmann meldet 32 gefahrene Kilometer. Trier weist 24 vor. "Die Sportler sind bei denen bereits zum Einsatz gekommen", begründet Pieper den Vorsprung der Rheinländer. Und beschwichtigt: "Bei denen fährt jetzt nur noch das Altersheim mit." Christian Kukfisz ist für solche Geräte prädestiniert: Er gehe zweimal die Woche zum Spinning ins Fitness-Studio - mit 24-Kilo-Gewichten am Gerät, sagt der junge Mann. Und so stehen die Trierer am Ende gar nicht schlecht da: Fast 130 Kilometer haben sie in drei Stunden geschafft. Die Konkurrenz aus Worms liegt mit acht Kilometern mehr vorn. Piepers Kommentar zu Beginn der Aktion: "Wenn wir verlieren, verlieren wir ehrenhaft".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort