Dünne Luft für die Architektur

MAINZ/TRIER. Die Fachhochschulen des Landes stehen vor einer Straffung ihrer Studienangebote. Mangelhafte Auslastung und zu kleine Studiengänge hat eine von Wissenschaftsminister Zöllner eingesetzte Expertengruppe auch an der FH Trier ausgemacht.

Die fünf Wissenschaftler von Fachhochschulen außerhalb des Landes plädieren für eine Schließung der mangelhaft genutzten Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen an der Trierer FH, um damit landesweite Überkapazitäten abzubauen. Nach ihrer Auffassung kann Trier diesen Einschnitt angesichts des größeren Fächerspektrums eher verkraften als die FH Koblenz. Beide Standorte verzeichneten über Jahre hinweg nur eine Auslastung zwischen 30 und 50 Prozent. Bundesweit liegt die jährliche Ausbildungsquote in Architektur um weit mehr als das Doppelte über dem Bedarf. Es sei besser, Trier zu schließen als bei allen zu kürzen, so Professor Rudolf Eger. Die Experten schlagen zudem vor, die Fachbereiche Innenarchitektur und Modedesign in den Bereich Design und Informatik einzugliedern. Zudem sollte der Studiengang Schmuckdesign von Idar-Oberstein nach Trier verlagert und eingliedert werden. In dem neuen Fachbereich könnten dann aus Sicht der Experten Grundlagenfächer zusammengelegt und dadurch die Zahl der Professoren "leicht reduziert" werden. Zum gemeinsamen Fachbereich Ingenieurwissenschaften sollten nach ihrer Meinung die Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Versorgungs-, Energie- und Lebensmitteltechnik zusammengefasst werden. In diesem Bereich wird ebenfalls eine niedrigere Zahl von Professuren für möglich gehalten. Für das Studienangebot im Fachbereich Wirtschaft empfehlen die Gutachter eine Umwandlung in einen dreijährigen Bachelor-Studiengang. Auch die Diplom-Studiengänge am Standort Birkenfeld im Fachbereich Umweltwirtschaft/Umweltrecht könnten nach ihrem Votum in Bachelor- und Masterstudiengänge umgewandelt werden. Die Strukturen an den Fachhochschulen sollen nach Angaben von Zöllner effizienter und wettbewerbsfähiger werden. Eingesparte Mittel könnten zur qualitativen Weiterentwicklung der Fachhochschulen genutzt werden, so der Minister. Entscheidungen will er erst nach Gesprächen mit den einzelnen Fachhochschulen treffen.

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