"Hurra, die Hüpfburg wird doch aufgebaut", ruft das blonde Mädchen, packt seine Freundin am Arm und zerrt sie hinaus durch den Regen zum gelb-lila Gummischloss. Die Mütter und Lehrerinnen bleiben lieber im gemütlich-schummrigen und gut aufgeheizten Spiegelzelt. Zu ungemütlich nass und kalt ist es draußen. Andere Kinder sitzen im Halbkreis um eine Gruppe des Fördervereins der Kynos-Stiftung herum, die vorführt, was Blinden- und Behindertenbegleithunde alles können. Im Zelt der Landesregierung sind die Kinder selbst aktiv. Zusammen mit Schülern der berufsbildenden Schule Trier backen sie Waffeln und Pfannkuchen. In einer Holzpresse werden Äpfel gekeltert. Zwei Jungs lassen sich den naturbelassenen Saft aus übervollen Gläsern schmecken. Der Regen hat viele Aktions-Stände ins Spiegelzelt vertrieben. Die unvorhergesehene Situation lässt alles etwas provisorisch wirken. Die beiden Frauen, die den Kindern bunte Fantasiemuster ins Gesicht schminken, müssen mit wenig Raum auskommen. Auch die Schubkarre, in der Erde für die in einer Malaktion bunt gestalteten Blumentöpfe ist, wirkt im Spiegelzelt deplatziert. Aber die Kinder lassen sich den Spaß nicht nehmen. Bewegungs- und Singspiele drinnen, eine Glücksrad-Gewinnaktion draußen: Zumindest einen Vorteil hat das schlechte Wetter - Warteschlangen, wie sie sich bei sonnigem Herbstwetter wohl bilden würden, gibt es nicht. Am späteren Nachmittag schaut Ministerin Malu Dreyer selbst vorbei. Familien-Kabarett mit Lars Reichow, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises, steht auf dem Programm. "Lachen Sie mit, wenn Lars Reichow die kleinen und großen Schwächen von Familien aufs Korn nimmt", läd Dreyer die Familien zum Zuschauen ein.