Dunkle Wolken über Lottoläden

TRIER. Lottoscheine sollen künftig auch im Supermarkt oder der Tankstelle abgegeben werden können. Dieser Entscheid des Bundeskartellamts bedeutet auch für die Inhaber von Lotto-Annahmestellen in Trier Sorge um die eigene Existenz.

Angst macht schweigsam. "Dazu möchte ich nichts sagen", war alles, was die befragten Trierer Inhaber von Lottoannahmestellen zu dem jüngsten Kartellamts-Entscheid sagen wollen. Nicht nur große Summen Geld, sondern ganze Existenzen stehen mit dem Urteil auf dem Spiel. Worum geht es genau? Das Bundeskartellamt hat entschieden, dass gewerbliche Anbieter beispielsweise in Tankstellen oder im Supermarkt Lottoscheine anbieten können, deren Umsätze das staatliche Lotto erhalten soll. Außerdem kann ein Lottoschein aus Trier dem Beschluss zufolge auch in München abgegeben werden. Dann macht nicht Lotto in Rheinland-Pfalz den Umsatz, sondern in Bayern. Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) ist rechtlich gegen dieses Urteil angegangen. "Wir würden unseren Verkaufsstellen das Wasser abgraben und sie schädigen", sagt Clemens Buch von Lotto Rheinland-Pfalz. Dem Spieler sei schließlich egal, wo er seinen Schein abgebe, Hauptsache, er gewinne. Die meisten Läden profitierten stark von den Spielscheinen und müssten mit erheblichen finanziellen Einbußen rechnen. Bis November ist die sofortige Wirkung wegen der DLTB-Beschwerde beim Oberlandesgericht-Kartellsenat in Düsseldorf ausgesetzt. Bis das Urteil gefallen ist, geht das Zittern in den Trierer Annahmestellen weiter. Eine Prognose möchte niemand abgeben. "Wir tun alles dafür, die Verkaufsstellen zu schützen", sagt Clemens Buch. Viele Kunden, da macht sich niemand etwas vor, würden sich den Weg zur Annahmestelle sparen, wenn sie ihren Lottoschein gleich beim Einkaufen im Supermarkt abgeben könnten.

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