Durch den Keller

TRIER. (woc) Um die Evakuierung von rund 310 Bewohnern und Patienten der im Sperrgebiet liegenden Einrichtungen der Vereinigten Hospitien muss sich die Feuerwehr nicht sorgen: Die Bewohner der Seniorenheime Helenenhaus, St. Irminen und der Reha-Klinik werden über unterirdische Gänge aus der Gefahrenzone gebracht.

Über unterirdische Gänge sind die stationären Einrichtungen der Vereinigten Hospitien miteinander verbunden. Die Gänge koppeln die Häuser links und rechts der Böhmerstraße aneinander. Sie wurden gebaut, als die Böhmerstraße in den 70er-Jahren Richtung Mosel verlängert und das Hospitien-Gelände durch den Straßenbau geteilt wurde. Bei der am Sonntag bevorstehenden Evakuierung wegen der Entschärfung der Fliegerbombe auf dem Mutterhausgelände erweist sich die Unterkellerung als Glücksfall: Ohne auf Hilfe der Feuerwehr angewiesen zu sein, organisiert die Belegschaft die Räumung der betroffenen Häuser selbst. Die Bewohner, die noch gehen können oder die im Rollstuhl sitzen, werden durch die Gänge in das Stiftungskinderheim Ruländer Hof und in den Echternacherhof, in dem Multiple-Sklerose-Kranke wohnen, gebracht. Wer bettlägrig ist, wird mit seinem Bett zwischen acht Uhr bis nach Entschärfung der Bombe gegen 11 Uhr in den Gängen versorgt.Erst wird gefrühstückt, dann evakuiert

"Wir haben uns von der Eignung der unterirdischen Räumlichkeiten überzeugt", sagt Feuerwehreinsatzleiter Herbert Albers-Hain. Im Helenenhaus leben rund 90 Menschen, in St. Irminen 150. In der Reha-Einrichtung sind rund 70 Personen untergebracht. Dazu kommen rund 100 Ärzte, Pfleger, Schwestern und weiteres Personal, die am Sonntagmorgen im Einsatz sein werden. "Um sechs wird erstmal gefrühstückt, dann wird evakuiert", sagt eine Mitarbeiterin.

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