Edle Stoffe in der Kirche

Trier · Großer Tag für angehende Modedesigner der Fachhochschule Trier - und für alle, die sich für Mode interessieren: Die Modedesign Diplomanden präsentieren am Samstag, 29. Oktober, ihre Abschlusskollektion in der ehemaligen Kirche St. Maximin.

Trier. Die Herbstsonne ist bereits untergegangen, doch in einigen Räumen der Fachhochschule Trier brennt noch Licht: Die Diplomanden des Fachbereichs Modedesign arbeiten an ihren Abschlusskollektionen - nicht nur, um sie dem Prüfungsausschuss vorzuführen, sondern auch, um sie der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren: Am Samstag findet in der Maximinkirche in Trier wieder die Modenschau statt, bei der elf Diplomanden ihre Werke vorstellen werden. Wobei einer genau genommen kein Diplom macht, sondern den neuen Bachelor-Abschluss, der schon nach drei Jahren Studium ansteht.
"Das wäre mir zu kurz gewesen", sagt May Bernardi, während sie einen großen, grünen Ballen Neopren bearbeitet. Der Stoff, aus dem Tauchanzüge sind, spielt in ihrem Design eine große Rolle. "Die acht Semester sind so schon viel zu schnell vorbei gewesen, auch wenn ich mich natürlich schon auf das freue, was jetzt kommt."
Auch wenn Trier nicht gerade ein Zentrum der Modewelt ist, bilanziert Bernardi ihre Studienzeit positiv: "Die Ausbildung ist ziemlich technisch, und man macht vieles selbst, was an anderen Standorten extern gemacht wird: Beispielsweise nähen wir alles selbst - das finde ich gut, weil man einfach näher an seinen Entwürfen bleibt."
Dem stimmt Dandie Zimmermann zu, der ein paar Meter weiter an seiner Kollektion "Anonym" arbeitet: einer Herbst- und Winterkollektion, deren 21 Stücke mit androgynen Bestandteilen ausgestattet sind, die in wenigen Handgriffen ihre Funktion wandeln. So wird aus dem Mantel etwa eine Tasche.
Wie seine Kommilitonin freut sich Zimmermann nicht nur auf die Zeit nach dem Diplom, sondern auch auf den Samstag, wenn "Anonym" in der Maximinkirche zu sehen sein wird. Dort werden 39 Models über den Catwalk schreiten. Die Show, von den Studenten in den zurückliegenden sechs Monaten in Eigenregie erarbeitet, biete Gelegenheit zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen der FH, wie Zimmermann erklärt: "Das sind zum Beispiel Kommunikationsdesigner, die mit uns die Plakate und Flyer entworfen und Fotos und Filme gemacht haben, oder Innenarchitekten, die etwa beim Bühnendesign geholfen haben."
Die erwähnten Filme laufen während einer Ausstellung, die erstmals der eigentlichen Modeschau vorausgeht. "Hier geben die Studenten die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in die einzelnen Arbeiten zu erhalten", erklärt May Bernardi. "Die verschiedenen Installationen, die Illustrationen, Fotografien, Filme und Objekte zeigen und verdichten die Eindrücke der Kollektionen und beleuchten Mode als gestalterisches Konzept."
Die Ausstellung kann ab 17 Uhr besucht werden, die eigentliche Show geht eine Stunde später los, gefolgt von einer zweiten Auflage um 21.30 Uhr (Einlass für diese Vorstellung ab 20.30 Uhr).
"Mit den zwei Terminen wollten wir das Ganze ein wenig entzerren", sagt Bernardi und verspricht eine breitgefächerte Show im spannenden Ambiente, die Tragbares ebenso wie experimentelle Arbeiten biete.
Infos zur Show und zum Vorverkauf unter www.preview-show.de

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