Edle Tropfen in tollem Ambiente

Rund 500 Besucher genossen am Wochenende die Gutsweinprobe bei den Vereinigten Hospitien im ältesten Weinkeller Deutschlands. 30 verschiedene Weine und Sekte standen zur Verkostung bereit - neben solchen des Jahrgangs 2007 auch wertvolle Raritäten.

 Der Stein links neben der Flasche zeigt, welche Rarität die Familien Nummert und Bujnoch (v.l.) bei der Probe kosten: einen Wein aus der Buntsandsteinlage „Augenscheiner“. TV-Foto: Anke Emmerling

Der Stein links neben der Flasche zeigt, welche Rarität die Familien Nummert und Bujnoch (v.l.) bei der Probe kosten: einen Wein aus der Buntsandsteinlage „Augenscheiner“. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Besonders große Publikumsnachfrage verzeichnete Joachim Arns, Kellermeister der Vereinigten Hospitien, bei der diesjährigen Gutsweinprobe. Eine mögliche Erklärung sei der "Riesling-Boom", meinte er: "Riesling ist im Moment in aller Munde". Auf neunzig Prozent ihrer 25 Hektar Rebfläche von Piesport an der Mosel bis Serrig an der Saar bauen die Vereinigten Hospitien die Sorte an, die übrigen zehn Prozent entfallen auf Grau-, Weiß- und Spätburgunder. "Wir bieten daraus ein schönes Sortiment von trockenen, feinherben bis fruchtigen Weinen an", sagt Arns. Um all das zu kosten waren Gäste nicht nur aus Trier, sondern auch aus dem Saarland, Köln oder Düsseldorf angereist. Ihr Interesse galt dem aktuellen 2007er, den der Kellermeister als "sehr guten, durch fruchtige reife Säure geprägten Jahrgang" bezeichnete, aber auch reiferen Weinen und edlen Raritäten. Letztere wurden im durch Kerzenlicht stimmungsvoll beleuchteten Gewölbe des ältesten Weinkellers Deutschlands gereicht, der im Jahr 330 nach Christus unter Kaiser Konstantin als Getreidespeicher (Horrea) erbaut worden ist. Im besonderen Ambiente fanden nur besondere Tropfen in die Probiergläser, der älteste eine Riesling Auslese der Lage Wiltinger "Braune Kupp" von 1971, der schon durch seine Bernsteinfarbe bestach. Eine Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese von 2005 fand ebenso Anklang wie Eiswein."Unser Favorit ist die 2007er Augenscheiner Spätlese", meinten die gemeinsam verkostendenen Familien Bujnoch und Nummert übereinstimmend. Die Lage "Augenscheiner" ist eine Besonderheit. Der Weinberg zwischen Biewer und Pallien unterhalb der Fachhochschule ist eine von zwei Lagen auf Buntsandstein. "Das schmeckt man", meinte einer der Gäste. Nachdem sämtliche Genussrezeptoren stimuliert waren, blieb am Ende der großen Weinprobe eigentlich nur noch eins: Die Qual der Wahl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort