Ehranger Klinik: Der neue Chefarzt stellt sich vor

Trier · Gut ein halbes Jahr lang haben die Verantwortlichen des Trier-Ehranger Marienkrankenhauses einen Nachfolger für den in diesem Frühjahr entlassenen Chefarzt gesucht. Während einer Pressekonferenz wurde Uwe Heindrichs nun vorgestellt: Er kommt von der Aachener Unikinik und ist Spezialist für Brustchirurgie. An seiner neuen Wirkungsstätte will er den seelischen Auswirkungen von Erkrankungen noch mehr Beachtung schenken.

 Uwe Heindrichs (Mitte) arbeitet nach dem Jahreswechsel am Ökumenischen Verbundkrankenhaus. Ihn begrüßen Geschäftsführer Rainer Kropp, die Pflegedirektorin des Marienkrankenhauses Gabriela Ostermann und der drei Tage alte Lukas Flesch. TV-Foto: Katja Bernardy

Uwe Heindrichs (Mitte) arbeitet nach dem Jahreswechsel am Ökumenischen Verbundkrankenhaus. Ihn begrüßen Geschäftsführer Rainer Kropp, die Pflegedirektorin des Marienkrankenhauses Gabriela Ostermann und der drei Tage alte Lukas Flesch. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Turbulente Zeiten liegen hinter der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier am Standort Trier-Ehrang: Anfang 2010 war ihr Aushängeschild, der Chefarzt Wolfgang Günther, ins Mutterhaus gewechselt. Danach wurde der Nachfolger, Rainer Westermann, öffentlich vorgestellt. Doch er gab nur ein kurzes Gastspiel. Mit Ablauf seiner Probezeit wurde er entlassen (der TV berichtete).Fachliche und persönl´iche Reife

Das Personalkarussell drehte sich weiter: Franz-Rudolf Jerono, Chefarzt der Gynäkologie des Bitburger Krankenhauses, übernahm die Leitung kommissarisch, und wieder wurde ein Personalvermittler eingeschaltet. Mit Erfolg. "Schon beim ersten Treffen mit Uwe Heindrichs waren die Würfel gefallen", sagt der Ärztliche Direktor des Ehranger Marienkrankenhauses, Carl-Stefan Schmitz. Gestern wurde der neue Chefarzt nun offiziell vorgestellt. Rainer Kropp, Geschäftsführer des Ökumenischen Verbundkrankenhauses (das evangelische Elisabeth-Krankenhaus in Trier und das katholische Marienkrankenhaus in Ehrang bilden ein ökumenisches Verbundkrankenhaus) bezeichnete den neuen Chefarzt Uwe Heindrichs als "Aachener Allrounder". Er bringe sowohl fachliche als auch persönliche Reife für diese Stelle mit. Der 48-Jährige hat überwiegend im Uniklinikum Aachen gearbeitet. Sein Spezialgebiet: Brustchirurgie. Seit einer Woche beschnuppert er seinen neuen Arbeitsplatz in Ehrang. Auch an der Weihnachtsvisite wird er teilnehmen. Der erste Eindruck? "Sehr familiär und persönlich", sagt Heindrichs. Auch die Trierer Kliniklandschaft hat er wohl schon sondiert. "Das Mutterhaus ist das große Flaggschiff, das wir ergänzen", sagte der neue Chefarzt. Der Vorteil eines kleineren Hauses sei, dass die Beziehungen zum Patienten persönlicher sein könnten. Mehr Zeit für die einzelnen Kranken haben zu können, danach habe er sich in letzter Zeit gesehnt. Denn auch die Psychoonkologie ist ein weiteres Arbeitsgebiet Heindrichs. Mehr Kinder auf die Welt bringen"Darunter versteht man alles, was das seelische Empfinden betrifft", erklärt der neue Chefarzt den Fachausdruck. Auch die Aussicht, dass im Ehranger Krankenhaus eine Abteilung für Naturheilkunde entstehen soll, habe ihn dazu bewogen, ja zu dem Angebot zu sagen. Der Mediziner hat sich einige Ziele gesteckt: Verlorene Felder wie "Standardoperationen bei Eileitererkrankungen" will er wieder etablieren, die Fallzahlen der Brustchirurgie steigern sowie die Geburtenzahlen dahin führen, "dass wieder eine Sechs vorne ist". Und privat? Seine Frau und die drei Kinder werden vorerst noch in Aachen wohnen und er selbst im Personalwohnheim. "Ich habe ja noch Probezeit" sagt Heindrichs.Extra

Uwe Heindrichs ist in Hürtgenwald, Nähe Aachen, aufgewachsen und besuchte dort eine Schule der Franziskanerinnen. Nach dem Medizinstudium in Aachen und London absolvierte er eine Facharztausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Aachen. Dort promovierte er auch. Seit 1998 war er als Oberarzt tätig. Für drei Jahre hatte er eine Facharztstelle in einem Knappschaftskrankenhaus, danach kehrte er ins Uniklinikum Aachen zurück. Er hat den Bereich Brustchirurgie/Senologie innerhalb der Frauenklinik der Aachener Universitätsklinik mit aufgebaut und hatte dort bis 2008 die kommissarische Leitung übernommen. kat

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