Trier-Ehrang. (gsb) Er war ein zupackender Seelsorger, ein leutseliger Mann, der sich im Kreis von Menschen wohlfühlte. Ein Mensch, der zahllose kleine und große Kirchgänger im Gottesdienst mit seiner Gitarre begleitete und dazu sang. An ihn erinnerten sich viele Menschen in Ehrang und Quint noch lange nach seinem Weggang 1997, manche hielten bis in die Gegenwart den Kontakt zu ihm: Pastor Bernd Bohr. Ein unermüdlicher Schaffer, der seine Projekte mit Nachdruck und scheinbar grenzenloser Energie verfolgte. Ein in der Sache streitbarer Mensch, der notfalls aneckte, wenn er etwas erreichen wollte - um anschließend auf Augenhöhe und mit Humor zu versöhnen.

Der aus Hillesheim in der Eifel stammende Pastor konnte Menschen begeistern und in Projekte einbinden. So wie bei seiner Idee, in Ehrang ein Kommunikationszentrum zu etablieren. Unbeirrt zog Bohr durch alle Behörden und verhandelte, bis das anfangs utopisch erscheinende Projekt eines Familienbildungszentrums in der Remise in Ehrang Realität wurde. Die umfängliche Renovierung der Pfarrkirche St. Peter sowie die Ausstattung mit einer Link-Orgel gehen auf Bohrs Initiative zurück. Ohne ihn wäre die pädagogische Landschaft in Trier vielleicht ärmer geblieben: Es war seine Idee, im Bistum Trier das erste Montessori-Kinderhaus 1989 in Ehrang zu eröffnen.

Trotz seiner schweren Erkrankung suchte Bohr nach zwölf Jahren Seelsorge in Ehrang in Völklingen neue Aufgaben. Wenn es gesundheitlich ging, nahm er Einladungen nach Ehrang an wie zuletzt zum Festkonzert des Kirchenchors 2007. Seinen Ruhestand verbrachte Bohr bei seiner Familie in Köln, zuletzt in einem Stift.

Wer sich von Bernd Bohr zum letzten Mal verabschieden möchte, hat dazu Gelegenheit am 30. August. Zu seiner Beerdigung in Lohmar bei Köln organisiert die Pfarrei St. Peter einen Bus. Anmeldung: Telefon 0651/69845.