Trier. "Viele ältere Menschen leiden unter Einsamkeit und Isolation", sagt Klaus Duplang vom Pflegestützpunkt Kochstraße in Trier. "Denn Ehepartner, Freunde und Bekannte sind bereits verstorben, Kinder mussten aufgrund beruflicher oder privater Planungen wegziehen, eigene Beweglichkeitseinschränkungen binden zunehmend an die eigenen vier Wände." In dieser Situation fehle dann der Ansprechpartner für die kleinen und großen Sorgen; der Mitmensch, der einen etwas ablenkt oder auch einmal bei einem Spaziergang begleitet. Zusammen mit seinen Kolleginnen von den anderen Trierer Pflegestützpunkten hat Duplang vor 17 Jahren den Seniorenbesuchsdienst gegründet. Ehrenamtliche aus allen Altersstufen besuchen wöchentlich einmal "ihren" Senioren für etwa zwei Stunden. Die Besuche dienen ausschließlich der Geselligkeit - Unterhaltungen, spielen, spazieren gehen oder dergleichen. Versorgungsleistungen wie pflegerische oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten werden nicht übernommen.

Ernst Ossendorf, der von Anfang an in der Gruppe mitarbeitet und schon drei ältere Menschen über einen längeren Zeitraum begleitet hat, sieht in den Besuchen "eine gute Möglichkeit, sich selbst mit Fragen rund ums Älterwerden zu beschäftigen". Und: "Ich freue mich jedes Mal auf die Besuche, weil die neuen Erfahrungen, auch wenn sie mal nicht so positiv sind, reicher machen."
Gertrud Donwen, ebenfalls seit vielen Jahren dabei, ist in hohem Alter immer noch aktiv und war bereits lange dabei, als dem Besuchsdienst 2004 der Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement der Stadt Trier verliehen wurde. red
Da die Nachfragen nach Besuchsdiensten derzeit nicht alle erfüllt werden können, suchen die Pflegestützpunkte Helfer. Interessenten melden sich bei Klaus Duplang, Telefon 0651/9941015 oder Birgit Herbst, Telefon 0651/99849563.