Eich bleiwen hei!

Um Zugezogene oder Gäste unserer schönen Stadt aufzuklären: Die Übersetzung der knackig-trierischen Überschrift heißt "Ich bleibe hier!" Alle Welt fährt in Urlaub. Ich nicht. Das hat weniger mit der Weltwirtschaftskrise zu tun als mit meinem Heimat-Faible.

Was bitteschön können andere Orte auf diesem Planeten bieten, das Trier nicht hat? Guten Fußball? Den sehe ich hoffentlich am Sonntag beim DFB-Pokalspiel der Eintracht gegen Hannover 96 im Moselstadion. Schönes Volksfest? So was gibt es noch bis Montag in Olewig, wo das 61. Trie rer Weinfest steigt. Badevergnügen? Ist sowieso nix für mich. Als ich und Bärbel auf Mallorca waren, bin ich dem Wasser ferngeblieben. Nicht schwimmen gehen - das kann ich momentan auch in Trier ganz gut, weil ja Stadtbad und Südbad Baustellen sind. Auch um Almosen zu verteilen, muss ich nicht wegfahren. Die selben freundlichen Menschen, die in Koblenz, Worms oder Saarbrücken in der Fußgängerzone kauern und um milde Gaben bitten, sind alle paar Tage auch in Trier. Die kommen weiter herum als ich. Dafür mache ich etwas, wovon schätzungsweise 95 Prozent der Erdbevölkerung nur träumen können: Urlaub in Trier, das massenweise "Alleinstellungsmerkmale" hat: älteste Stadt Deutschlands, Porta, Domstein, Viez, sympathische Mentalität - und nun sogar auch ein Spezial-Biotop mitten in der Fußgängerzone, das weit und breit seinesgleichen sucht. Wo? Na, im Mohrs Gässchen direkt neben der Trier-Galerie an der Fleischstraße. Da wartet seit über einem Jahr eine 50 Quadratmeter große Fläche darauf, endlich fertig gepflastert zu werden. Nun sprießt zwischen dem Schotter schon zartes Grün. Was man da tun kann? Das in Trier übliche: Abwarten und Viez trinken! Prost!

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