Eifelsteig: Lösung für strittige Route in Sicht

Trier/Kordel/Zemmer · Der Premium-Wanderweg Eifelsteig ist das neue Aushängeschild der Ferienregion Trie rer Land. Dass Wanderer nach einem Rechtsstreit zwischen einem Waldbesitzer und dem Land ein Teilstück bei Kordel nicht begehen dürfen, hat dem Tourismus nicht geschadet - im Gegenteil.

 Ferienregion-Geschäftsführerin Kerstin Reisen und Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland freuen sich über neue Geocach-Angebote (elektronische Schnitzeljagd) und die Aussicht, dass der Streit um die Eifelsteig-Route bei Kordel bald ein Ende haben könnte. TV-Foto: Albert Follmann

Ferienregion-Geschäftsführerin Kerstin Reisen und Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland freuen sich über neue Geocach-Angebote (elektronische Schnitzeljagd) und die Aussicht, dass der Streit um die Eifelsteig-Route bei Kordel bald ein Ende haben könnte. TV-Foto: Albert Follmann

Im vergangenen Sommer erlebte die deutsch-luxemburgische Tourist-Information "Trierer Land" in Wasserbilligerbrück einen nie erlebten Ansturm von Touristen. Der Grund: Im April war der Eifelsteig, ein 313 Kilometer langer Premium-Wanderweg von Aachen nach Trier, eröffnet worden. Und die Etappen 14 und 15 führen durch die Gemeinden Zemmer und Kordel, den Zuständigkeitsbereich des Vereins Ferienregion Trierer Land. Die beiden Orte verzeichnen eine starke Zunahme an Tagesgästen und Übernachtungen.

Vor gut einem Jahr hatte ein knapp vier Kilometer langes Teilstück von Daufenbach bis Kordel bundesweit für Furore gesorgt, weil ein Waldbesitzer sich gerichtlich gegen die geplante Wegeführung gewehrt hatte. Er befürchtet durch den "Massentourismus" unter anderem negative Folgen für die Jagd. Der Einwand hatte Erfolg - vorerst: Statt über seinen bewaldeten Bergkamm, den Josef-Schramm-Weg, werden die Wanderer nun über eine Talroute entlang des Kylltalradwegs geleitet (der TV berichtete).

Eifelsteig soll bis 4. April klassifiziert sein



Bei der Vorstellung des Jahresberichts der Ferienregion (siehe Extra) zeigten sich Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland und Geschäftsführerin Kerstin Reisen nun zuversichtlich, dass der Streit um die Eifelsteig-Trasse bald beigelegt werden könnte. "Wir sind seit Jahresende in Gesprächen, alle Seiten versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden", sagt Reiland. Auch der Anwalt von Waldbesitzer Waldemar Kronauer, Andreas Hackethal, zeigt sich optimistisch: "Wir sind guten Mutes, im Frühjahr eine Lösung präsentieren zu können, die allen Interessen gerecht wird." Neben Kronauer sind das Land (über die Struktur- und Genehmigungsdirektion), die Ortsgemeinden, private Grundstücksbesitzer und die Eifel-Tourismus GmbH (Prüm) involviert.

Bis ein Jahr nach der Eröffnung, Stichtag ist der 4. April 2010, soll der gesamte Eifelsteig vom Deutschen Wanderverband klassifiziert worden sein. Sollte bis dahin keine Lösung für die drei Kilometer lange Alternativroute durchs Kylltal gefunden worden sein, müsste dieser Abschnitt ausgeklammert und zurückgestellt werden. Denn so viel ist klar: Der geteerte Radweg ist zu naturfern und damit auf keinen Fall premiumfähig. Laut den Qualitätsstatuten des Deutschen Wanderverbandes dürfen auf vier Kilometern Länge höchstens 500 Meter Verbunddecke vorkommen.

Extra Ferienregion Trierer Land: Aufgaben: Gästebetreuung, Vermarktung, Zimmervermittlung, Rad- und GPS-Verleih, Verkauf von Karten, Souvenirs, regionalen Produkten, Ausgabe Fischerei-Erlaubnisscheine, Ausbau touristische Infrastruktur, Veranstaltungen, Zusammenarbeit mit Handel, Gewerbe und Tourismusorganisationen Projekte 2010: Wanderwoche Trier-Land (in Aach, Welschbillig, Trierweiler, Kordel, Ralingen), Neustrukturierung Wanderwege (mit Uni Trier), Geo-Caches, Wanderwoche und Extratouren im Naturpark Südeifel, Seminar "Servicequalität", Ausbau Internet-Präsenz, Vertiefung Kooperation mit Felsenland Südeifel (Verbandsgemeinde Irrel), Gastronomieführer (alf)

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