Ein Anwalt für die Arbeitnehmer

TRIER. Im Bistum Trier wird gewählt. Die Koda – Kommission zur Ordnung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts im Bistum Trier – befasst sich mit arbeitsvertraglich relevanten Regelungen für die Mitarbeiter im kirchlichen Dienst.

Aufgrund seiner besonderen Nähe zur Kirche kennt der kirchliche Dienst keine Tarifparteien und keine Gewerkschaften. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite regeln die dienstvertraglichen Rechte und Pflichten auf dem so genannten dritten Weg. Mit sechs Dienstnehmer- und sechs Dienstgebervertretern ist die Koda paritätisch besetzt. Die sechs Dienstgebervertreter werden vom bischöflichen Generalvikar in Trier benannt. Für die Wahrnehmung der Belange der Angestellten im kirchlichen Dienst, für ihre ausgewogene Besoldung und die Sicherung ihrer Arbeitsplätze ist die Arbeit der Koda von großer Wichtigkeit. Bei der Koda-Wahl geht es darum, wer zukünftig Vertreter der Dienstnehmer sein wird. Ein Kandidat mit viel Erfahrung

Der einzige Kandidat aus der Region Trier ist Johannes Klar aus Schweich, Pfarrei St. Martin. Als Dienstnehmervertreter des liturgischen Dienstes seit der Koda-Gründung im Jahr 1992 stellt er sich zur Wiederwahl. Der langjährige Küster, Organist, Chorleiter, Dekanatskantor und stellvertretende Diözesanvorsitzende im Zentralverband der Mitarbeiter in Einrichtungen der katholischen Kirche Deutschlands weiß, worauf es ankommt. Klars Leistungsbilanz kann sich sehen lassen. Herausragende Erfolge, die seine Handschrift tragen, sind: 1994 Höhergruppierung aller Besoldungsgruppen im liturgischen Dienst. Anerkennung von Zusatzqualifikationen mit positiver Auswirkung auf die Eingruppierung. 1999 Einrichtung der Dekanatskantorenstellen - damals eine innovative Maßnahme in Richtung flächendeckende Kirchenmusik. Klars Ziele: verbindliche Aushilfs- und Vertretungshonorare (sie sind beschlossen und werden voraussichtlich am 1. August vom Bischof ratifiziert); keine Benachteiligung zwischen den Dekanatskantoren bei der Neustrukturierung der Dekanate; vorantreiben der seit langem beantragten und verhandelten Höhergruppierung der Berufsgruppen Küster und Hausmeister. Dies sei eine längst überfällige, solidarische Verpflichtung, die bald neu verhandelt werde. Johannes Klar ist nicht pflegeleicht, eher streitbar, wenn es sein muss. Das hat sich nach seinem langjährigem Koda-Engagement herumgesprochen. Er ist der festen Überzeugung, dass der kirchliche Auftrag auf dem dritten Weg nur gemeinsam zu erfüllen ist. Hart in der Sache, aber niemals einseitig auf den individuellen Vorteil seiner Berufsgruppe bedacht, ist er nur durch gute Argumente zu überzeugen. Er ist überzeugt, dass die von ihm vertretenen Mitarbeiter im kirchlichen Dienst wissen, dass sie ihm vertrauen, aber auch einiges von ihm erwarten können. "Bei der Umstrukturierung im Bistum fühle ich mich allen Mitarbeitern des liturgischen Dienstes verpflichtet, die positiven Entwicklungen verantwortlich mitzugestalten, um auch in Zukunft unsere Arbeitsplätze zu sichern", begründet er seinen Entschluss. "Solidarität innerhalb der Berufsgruppe ist heutzutage vielleicht ein untypisches Verhalten, aber eine christliche Grundverpflichtung, insbesondere wenn man im Dienste der Kirche steht."

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