Ein Besuch der liberalen Wahlkämpfer

Bei ihrer Wahlkampftournee durch Rheinland-Pfalz haben Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und der FDP-Spitzenkandidat Herbert Mertin am Freitag im Industriepark Region Trier (IRT) Station gemacht. Die beiden Politiker sprachen schwerpunktmäßig wirtschaftliche Themen an.

 Wahlkämpfer: Rainer Brüderle spricht im voll besetzten Saal der IRT-Verwaltung Föhren. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Wahlkämpfer: Rainer Brüderle spricht im voll besetzten Saal der IRT-Verwaltung Föhren. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Föhren/Hetzerath. Besuch aus Berlin und Mainz hatte sich im Industriepark Region Trier (IRT) angekündigt: Vor den Spitzen der dort niedergelassenen Betriebe sowie den Vertretern des Zweckverbands IRT sprachen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und FDP-Landtagsspitzenkandidat Herbert Mertin. Begleitet wurden die liberalen Spitzenpolitiker von den FDP-Landtagskandidatinnen Sandra Heckenberger (Wahlkreis Bernkastel/Morbach/Kirchberg) und Rita Wagner (Wahlkreis Wittlich). Nach einem Grußwort des Hausherrn, IRT-Verbandsvorsteher Christoph Holkenbrink, schaute Hauptredner Brüderle zunächst zurück auf eine Zeit als rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister. "Im kalten Krieg war Rheinland-Pfalz noch der größte Flugzeugträger der USA, und nach der Wende Anfang der 90er-Jahre hatten wir plötzlich 100 000 ehemalige US-Zivilbeschäftigte im Land und ein riesiges Problem", sagte Brüderle. Die damals begonnenen Konversionsprojekte, für die dieser Industriepark ein hervorragendes Beispiel sei, hätten das Land nach vorne gebracht.

Nach einem Diskurs über die schwarz-gelbe Wirtschaftspolitik in Berlin - "wir haben den schnellsten Aufschwung nach der Wirtschaftskrise 2009 geschafft" - ging der Minister zum Angriff auf die regierenden Mainzer Sozialdemokraten und ihre potenziellen künftigen Koalitionspartner, die Grünen, über. Brüderle warnte vor grünen Bildungsvisionen wie Schule ohne Zeugnisse und Sitzenbleiben. 20 Prozent der Schulabgänger, davon die Mehrzahl mit Migrationshintergrund, besäßen heute keine Ausbildungsreife und kaum Deutschkenntnisse. Es folgte ein Rundumschlag gegen umstrittene Projekte der Mainzer Regierenden: "Den Freizeitpark Nürburgring hätte jeder Privatunternehmer als zu riskant abgelehnt - aber wenn das die Regierung anfasst, trägt ja der Steuerzahler das Risiko." Den Stopp alter Atomanlagen und ihre Überprüfung bezeichnete er als die richtige Entscheidung der Bundesregierung. Es müsse aber auch die Bereitschaft bestehen, für regenerative Energien Eingriffe in die Natur zu tolerieren - etwa eine umstrittene Stromtrasse von den Nordseewindparks in den Süden der Republik.

Wahlkämpferisch trat im Anschluss der FDP-Spitzenkandidat Herbert Mertin an. Wie der Vorredner attackierte er die Regierung Beck, zählte Versäumnisse und Pleiten auf - allen voran der Nürburgring und die pfälzische "Schlossaffäre". Mit einem Schlusswort leitete Thomas Simon, Vorsitzender des Gewerbeverbandes IRT, dann zum geselligen Teil der Veranstaltung über. f.k.

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