Ein bisschen Zeit für die Beach Boys

Trier · Zehn Bands, zehn Lieder der Beach Boys und jeweils nur zehn Minuten Zeit: Diese ungewöhnliche Konzert-Kombination hat 500 Zuschauer im Exhaus begeistert. Statt vorweihnachtlich besinnlich war es hier vor allem eins: laut.

 „Dance, Dance, Dance“: Die Band Senor Karoshi zeigt beim Konzert „10 Bands, 10 Minutes“ auch mit einem Beach-Boys-Cover-Lied, was ordentliche Rockmusik ist. TV-Foto: Lisa Bergmann

„Dance, Dance, Dance“: Die Band Senor Karoshi zeigt beim Konzert „10 Bands, 10 Minutes“ auch mit einem Beach-Boys-Cover-Lied, was ordentliche Rockmusik ist. TV-Foto: Lisa Bergmann

Trier. Sänger Pal hat das Exhaus schon öfter beehrt, bisher allerdings immer mit anderen Bands. Mit Senor Karoshi ist er das erste Mal beim Weihnachtskonzert "10 Bands, 10 Minutes" (Zehn Bands, zehn Minuten) dabei. Neun andere regionale Musik-Größen, darunter auch Vandermeer und Herr Berlin, sorgen an diesem Abend ebenfalls dafür, dass es kurz vor der stillen Nacht noch mal so richtig laut wird. "Das ist hier wie ein Klassentreffen, einmal im Jahr sehen wir uns alle beim Weihnachtskonzert", sagt Pal.
Zum dritten Mal findet dieses Klassentreffen der besonderen Art statt. Und die Teilnehmer zeigen, was sie können, innerhalb von nur jeweils zehn Minuten spielen sie eigene Stücke sowie eine Cover-Version. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren schon Madonna und Iron Maiden persifliert und auf Rock gebürstet wurden, sind in diesem Jahr die Beach Boys fällig. "Einfach grauenhaft, diese Musik", urteilt Pal. Immerhin sei es einfach einzustudieren gewesen, zwei Minuten habe man für "Dance, Dance, Dance" gebraucht.
Dabei hätte es in den Augen der Bands offenbar noch schlimmer kommen können, denn "Bravo Hits" war der erste Motto-Vorschlag der Veranstalter für das Konzert in diesem Jahr. Nach Protesten der Musiker fand sich mit den Beach Boys immerhin ein Kompromiss. In ihrem Urteil über die Musik der kalifornischen Band sind sich Musiker und Publikum aber einig: "Das ist ganz und gar nicht meine Musik. Aber in den Versionen, so wie sie hier gespielt werden, kann man sich das schon mal gefallen lassen", sagt Studentin Sina (23).
Den Bands bleibt aber innerhalb ihres zehnminütigen Auftritts auch Zeit, eigene Musik zum Besten zu geben. Der Applaus ist dann auch spürbar begeisterter.
Ohnehin steigt die Stimmung unter den 500 Zuschauern von Auftritt zu Auftritt. Sänger Pal muss zu Beginn des Abends noch ein bisschen locken: "Wir haben nur noch zwei Lieder und wollen noch ein bisschen Spaß mit euch haben. Kommt mal nach vorne zur Bühne", fordert er auf.
Die Idee zum Weihnachtskonzert kommt vom Trierer Marius Zell, der dieses und andere kleine Konzerte bis zum vergangenen Jahr selbst organisierte. In diesem Jahr übernahm das Kulturbüro des Exhauses die Organisation.
Pal kündigt an: "Nächstes Jahr machen Senor Karoshi wieder mit, egal welcher Artist uns für die Cover-Version erwartet."
Extra

Die Bands: Schreng Schreng & La La, Columbus was wrong, Rant, Model for Monument, A Hurricanes Revenge, Senor Karoshi, Kornelius Flowers (Martin von The Shanes), Monopeople, Herr Berlin und Vandermeer. lbe

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