Ein Blick in die Tiefe des Alls

Ein Blick in die unendlichen Weiten des Weltalls? Das geht nicht nur im Fernsehen beim "Star Trek"-Schauen, sondern auch in einer Sternwarte. In Trier gibt es sogar zwei davon. Lucky hat sie sich angeschaut.

Trier. Astronomen sind Menschen, die Sterne beobachten und erklären. Und Hobby-Astronomen haben in Trier die Möglichkeit zu einem Blick ins Weltall. Denn es gibt hier zwei Sternwarten: eine auf dem Dach der Universität und eine in Trier-Irsch. Beide gehören dem Trierer Sternwarte-Verein.

Auf dem Uni-Dach steht eine weiße Kuppel. Darin ist ein Fernrohr installiert, mit dem man vor allem den Mond und die Sonne beobachten kann. Wichtig beim Beobachten der Himmelskörper: Mit dem Fernrohr muss man die Erdumdrehung (siehe Extra) nachvollziehen, um Sonne, Mond und Sterne nicht aus dem Blick zu verlieren. "Das ist, als würde man auf einem Karussell sitzen und draußen jemanden anschauen. Man muss den Kopf drehen, um die Person im Blick zu behalten", sagt Werner Gruner. Er ist ein pensionierter Physiklehrer und engagiert sich im Trierer Sternwarte-Verein.

Ein Fernrohr muss sich also gegen die Erdumdrehung vier Grad pro Stunde drehen, um die beobachteten Planeten oder Sternennebel im Blick zu halten. In beiden Trierer Sternwarten regelt das ein Motor automatisch.

Das Besondere an dem Fernrohr in der Uni-Sterwarte ist eine besondere Technik. Sie ermöglicht, dass man von einem festen Platz aus verschiedene Himmelskörper angucken kann: "Wer da beobachtet, kann immer auf einer Position sitzen bleiben und muss sich nicht mit dem Fernrohr mitbewegen", sagt Markus Weber, der Gerätespezialist des Trierer Sternwarte-Vereins.

Wenn man mit dem Teleskop die Sonne beobachten will, ist Vorsicht angesagt. "Man darf nie einfach so mit einem Fernrohr, Fernglas oder Teleskop (das kommt aus dem Griechischen: téle heißt fern und skopéin heißt schauen) in die Sonne schauen, weil die Konzentration des Lichts die Netzhaut verbrennen kann", sagt Gruner. Deshalb gibt es zum Beobachten der Sonne spezielle Filter, die vorher vorne auf dem Fernrohr angebracht werden müssen.

Den Saturn von Trier aus sehen

 Der frühere Physiklehrer Werner Gruner engagiert sich im Sternwarte-Verein. TV-Foto: Christian Kremer

Der frühere Physiklehrer Werner Gruner engagiert sich im Sternwarte-Verein. TV-Foto: Christian Kremer



Anders als in der Uni-Sternwarte steht im Observatorium - das ist ein anderes Wort für Sternwarte - in Trier-Irsch ein sogenanntes Spiegelteleskop. Damit können die Hobby-Astronomen tiefer ins All schauen. Das Teleskop ist an einen Computer mit Sternenkarte angeschlossen, wo man über eine bestimmte Nummer das gewünschte Himmelsobjekt eingibt. Das Teleskop richtet sich dann mit Hilfe eines Motors automatisch aus - zum Beispiel auf den Saturn. Der ist etwa 1400 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - etwa zehnmal so weit weg wie die Sonne.Extra Erdumdrehung: Die Erde dreht sich von Westen nach Osten um ihre eigene Achse - die sogenannte Erdachse. Um sich einmal um sich selbst zu drehen, braucht die Erde einen Tag - genauer gesagt 23 Stunden 56 Minuten und 4,1 Sekunden. Bis vor wenigen Jahren sind die Astronomen von 24 Stunden ausgegangen - also dem Tag, nach dem auch die Uhren gestellt sind. (cmk)

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