Ein Bulle dreht durch

Fell · Schönes Spätsommerwetter und eine Schrecksekunde bei der Tierschau in Fell: 19 Tierhalter haben ihre Prachtexemplare und Lieblinge präsentiert. Ein fast eineinhalb Tonnen schwerer Bulle ließ die Zaungäste für Minuten den Atem anhalten.

 Der Möchtegern-Ausreißer, der aber wieder auf Normaltemperaturen gebracht wird: Bulle Vagabond. TV-Foto: Katja Bernardy

Der Möchtegern-Ausreißer, der aber wieder auf Normaltemperaturen gebracht wird: Bulle Vagabond. TV-Foto: Katja Bernardy

Fell. Er ist schon ein Hingucker, wenn er nur angeleint auf der Wiese steht: Bulle Vagabond. Der Koloss mit dem hellen Fell ist drei Jahre alt, hat 1,60 Meter Kreuzhöhe, ist rund eineinhalb Tonnen schwer und das beste Stück im Stall von Peter Lautem aus Nittel.
Vagabond außer Kontrolle


"Seine Aufgabe ist es, Kälber zu produzieren", sagt der Halter, bevor er mit Vagabond seine Runde über die Tierschauwiese in Nähe des Festzelt-Geländes dreht.
Welche Kräfte in dem Bullen stecken, erleben die rund 800 Zuschauer wenige Minuten später hautnah.
Das ebenso prächtige wie mächtige Tier reißt sich los, bockt, scheint angriffslustig. Ein Landwirt eilt zur Hilfe, wird zu Boden gerissen, die Menge ist mucksmäuschenstill.
Doch die erfahrenen Tierhalter bekommen die Situation glücklicherweise in den Griff, die Gefahr verzieht sich.
Später steht Vagabond wieder ebenso respekteinflößend wie friedliebend auf der Wiese.
Gewieher und Gegacker


Unter der Moderation von Nadine Kunz und Jürgen Johann vom Trierer Veterinäramt sehen die Zuschauer ebenso Pferde, Ponys, Kühe und Kälber, Limousine-Rinder, Ziegen, Hühner, Enten Gänse und Kaninchen von insgesamt 19 Tierhaltern. "Für mich als Vollerwerbslandwirt ist die Tierschau eine gute Werbung", sagt Michael Hausen aus Hentern. Aber er macht auch bereits zum sechsten Mal mit, "damit die Kinder sehen, dass die Kühe nicht lila sind."
Die Klassen der Feller Grundschule sind jedes Jahr mit Begeisterung dabei. Aber die Freude an der Tierschau kennt keine Altersgrenze.
Wenn Klara Krämer mit ihrem Mann Helmut und Freundin Karola Krämer ihre Enten und Gänse über das satte Grün watscheln lässt, kreischen Jung und Alt.
Während im Ort die Geschäfte zu und die Küchen kalt bleiben, füllt sich nach der Tierschau das Festzelt. Gegen 11.30 Uhr ist es proppenvoll, mit der Band Casamento bebt der Markt. Wein und Sekt fließen, Paare tanzen.
Der Schreck mit dem Bullen ist lange vergessen. "Der Feller Markt ist ein Phänomen", ist überall von den anwesenden Gästen zu hören.
Extra

 Sabrina Weber (Mitte) ist Miss Römische Weinstraße 2014, gefolgt von Selina Gatzmanga (links) und Laura Schulzik (rechts). TV-Foto: Katja Bernardy

Sabrina Weber (Mitte) ist Miss Römische Weinstraße 2014, gefolgt von Selina Gatzmanga (links) und Laura Schulzik (rechts). TV-Foto: Katja Bernardy

Der Feller Markt stand am Sonntagabend im Zeichen des Schönheitswettbewerbs. Sabrina Weber (27) aus Saarbrücken überzeugte die Jury beim Feller Markt. Mit 695 Punkten wurde sie knapp vor Selina Gatzmanga aus Kalt (Landkreis Mayen-Koblenz) und Laura Schulzik aus Wörrstadt (Landkreis Alzey-Worms) Miss Römische Weinstraße 2014. 550 Gäste waren ins Festzelt gekommen, um die Schönheiten zu sehen, die die Miss Römische Weinstraße 2014 werden wollen. Dass sich am Sonntagabend nur fünf Kandidatinnen mal in Alltags-, mal in Straßenkleidung und im Bikini begutachten lassen, erklärt Frank Scholtes von der Miss-Germany-Cooperation (MGC): "Wir wollten Teilnehmerinnen aus der Region gewinnen, aber das ist uns nicht gelungen." Auf dem Land seien die Mädels zurückhaltender als in den Städten, meint er. Doch trotz geringer Teilnehmerzahl hatten vor allem die männlichen Gäste ihren Spaß. Sie kürten schon nach dem ersten Durchgang ihre Favoritinnen. kat

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