Ein Dschungel mitten in Schweich

Schweich · Die Schallschutzwand am Kita-Gebäude in der Bahnhofstraße wird zum Blickfang. Viele Jugendliche beteiligen sich an dem kreativen, bunten Kunstwerk.

Schweich 330 Sprühdosen mit allen möglichen Farben, fleißige Hände und eine gute Idee sind die Grundlage für das Graffiti an der riesigen Schallschutzwand zwischen dem Kita-Gebäude in der Bahnhofstraße und der viel befahrenen, in Richtung Issel führenden, B 53. Wenn die Kita Anfang Januar 2018 eröffnet, und die Kinder erstmals im Frühjahr im Freigelände spielen können, sollen der Autolärm möglichst nicht stören. Komplett abgeriegelt werde die Straße allerdings nicht, sagt Architekt Rolf Schuh. In die Schutzwand sind kleine Gucklöcher in Kinderaugenhöhe eingebaut, durch die die Kleinsten den Verkehr beobachten können.
Jetzt wurde die graue, 250 Quadratmeter große Betonwand bei einem Graffiti-Workshops farblich aufgepeppt. "Dschungel" war das Oberthema bei der Auswahl der Farben.
Stadtjugendpflegerin Isabelle Ziehm erklärt: "Es ist ein gemeinsames Projekt der Lebenshilfe Trier-Saarburg und der Stadt Schweich." Die Maßnahme war als Ferienhöhepunkt für Jugendliche aus der ganzen Verbandsgemeinde Schweich ausgeschrieben. Innerhalb von sechs Tagen haben sie fleißig in drei Gruppen gearbeitet.
Die Arbeiten hat der 32-jährige Aachener Graffiti-Künstler Frouwen Zaunmüller angeleitet. "Mit ihm haben wir bei anderen Projekten schon beste Erfahrungen gemacht", erklärt Jungendpflegerin Ziehm.
Künstler und Computerfachmann Zaunmüller selbst sagt: "Mir macht die Arbeit mit den Jugendlichen Spaß. Ich opfere dafür einen Teil meines Jahresurlaubs."
Stadtbürgermeister Lars Rieger sowie die Chefetage der Lebenshilfe mit Kilian Zender, Sandra Krein und Antje Raschke von der Lebenshilfe Facility und Baumanagement GmbH freuen sich über die ansprechende Gestaltung der rund vier Meter hohen Betonwand. Sandra Krein erklärt: "Wir wollen mit diesem legalen Graffiti unkontrollierte Schmierereien vermeiden. Denn laut Ehrenkodex der Graffiti-Szene werden bereits gestaltete Flächen nicht weiter besprüht."
Lars Rieger freut sich indessen über aufmerksamen Schweicher Mitbürger. Sie hatten wegen des Verdachts, illegale Sprayer seien am Werk, die Polizei verständigt, die sich prompt vor Ort von der Legalität des Kunstwerks überzeugte, das von der Lebenshilfe finanziert wird.

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