Ein echter Trierer

TRIER. (so) Der Kammersänger Franz Grundheber ist einer der großen Söhne der Stadt Trier. Für seine sozialen Verdienste erhält er heute um 11 Uhr im Rathaus von der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) den Kaiser-Augustus-Orden.

Franz Grundheber lebt in Hamburg und singt auf der ganzen Welt, wobei die Wiener Staatsoper seit einigen Jahren der Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit in Europa ist. Den Kaiser-Augustus-Orden erhält er vor allem, weil er seine Trierer Wurzeln nie vergessen hat. Regelmäßig tritt er in Trier auf, beispielsweise mit dem Trierer Konzert-Chor unter der Leitung von Manfred May, bei den Antikenfestspielen, bei Galakonzertendes Männergesangvereins Ehrang oder vor wenigen Wochen im Theater in der Oper "Tosca". "In Trier liegen meine Wurzeln, und die will ich nicht verleugnen. Hier leben meine Freunde aus der Kindheit, hier steht mein Elternhaus und hier wird die Sprache meiner Kindheit gesprochen", beschreibt er die Gefühle, die ihn immer wieder zurück in die Heimat treiben. Ein Auftritt des verstorbenen Peter Roth in Trier hat ihn überhaupt erst auf die Idee gebracht, das Singen zum Beruf zu machen. "Ich war begeistert und habe beim Nachahmen des Künstlers mein eigenes Talent entdeckt", erinnert er sich. Neben und mit seiner Arbeit unterstützt der 67-Jährige soziale Initiativen. Das Projekt "Lichtblick" des Trierer Kinderschutzbundes, das Kinder und Jugendliche aus Suchtfamilien auffangen will, ist eines von vielen. Die Lichtblick-Initiatorin Elke Boné und Franz Grundheber kennen sich seit Ewigkeiten und haben die gleichen Wurzeln - in Biewer. "Aus Erlebnissen unserer Kindheit, in der ich viele Kinder und Jugendliche erlebt habe, die sehr unter der Alkoholsucht eines ihrer Elternteile gelitten haben, habe ich eine große Sympathie für das Projekt Lichtblick", sagt Grundheber. Dass er sich sozial engagiert, darüber spricht Franz Grundheber nicht gern. "Etwas tun und nicht darüber sprechen", lautet sein Motto, mit dem er schon viel bewegt hat. Heute erhält der berühmte Bariton nicht nur den Kaiser-Augustus-Orden, sondern singt auch ab 20 Uhr mit dem Trierer Konzert-Chor unter der Leitung von Manfred May das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy im Innenhof des Kurfürstlichen Palais. Karten gibt es bei schönem Wetter an der Abendkasse. fcg/pr

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