Ein etwas anderer Motorradkorso

Zum siebten Mal hieß es für Menschen mit und ohne Behinderung: auf die Räder, fertig, freuen. Bei der Motorradgespann-Tour des Club Aktiv waren sogar Teilnehmer aus Frankfurt und Augsburg dabei.

 Ob behindert oder nicht: An der Motorradtour des Club Aktiv kann jeder teilnehmen. T TV-Foto: Katharina Neumann

Ob behindert oder nicht: An der Motorradtour des Club Aktiv kann jeder teilnehmen. T TV-Foto: Katharina Neumann

Bollendorf. (kne) Veranstalter und Organisator Peter Bilstein vom Club Aktiv hat eine Mission: Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen. Erreichen will er das mithilfe der Motorradgespann-Tour durch die Eifel. Zum siebten Mal startete der etwa 50 Personen starke Zweiradkorso am Freitag vom Trierer Viehmarktplatz aus in Richtung Bollendorf.

Das Wetter hatte es am Morgen besonders gut mit den Motorradfans gemeint. Nicht nur die Sonne strahlte, auch die vielen Teilnehmer waren bestens gelaunt. Zum siebten Mal bereits veranstaltete Club Aktiv-Mitarbeiter Peter Bilstein - selbst eingefleischter Motorradfahrer - die Gespann-Tour durch die Eifel. Gute 30 Kilometer waren es bis nach Bollendorf, wo dann fürs Mittagessen der Grill angeheizt wurde.

Bei der Tour trafen sich unterschiedlichste Menschen, um zusammen das Freiheitsgefühl auf dem Motorrad zu erleben. Neben denen mit Behinderung waren auch die ohne dabei. Der eine kam aus Trier, ein anderer aus Frankfurt. Und wieder ein anderer reiste sogar extra aus Augsburg an: Thomas Broermann nämlich. Über das Internet hat er von der Aktion des Club Aktiv gelesen. "Den Kontakt zu behinderten Menschen auf diesem Weg herzustellen - das ist einfach ganz toll. Nicht nur der Spaßfaktor ist das Besondere, sondern auch die Freundschaften, die sich hier entwickeln", sagte Broermann, der von Anfang an mit seinem Gespann dabei war. Bei dieser Tour hatte er sogar seinen 87 Jahre alten Vater Franz mitgebracht. Uwe Schütte, ebenfalls Fahrer, nahm zum dritten Mal teil an der Tourr und war begeistert: "Wie man mit solch kleinen Mitteln helfen kann, das ist schon super. Da geht einem das Herz auf, wenn man den Menschen mit Behinderung nur durchs Motorradfahren ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie vollkommen glücklich machen kann." Mit einem breiten und herzlichen Lächeln kam an diesem Morgen zum Beispiel der 57-jährige Axel Bethge am Treffpunkt an. Er leidet an Multipler Sklerose. Vor drei Jahren bekam er durch Peter Bilstein zum ersten Mal die Möglichkeit mitzufahren. Seitdem freut er sich jedes Jahr darauf: "Es ist so schön, dass ich endlich das machen kann, was ich die ganze Zeit wollte, aber nicht konnte: Motorrad fahren. Ich hoffe, dass ich diese wunderbare Chance noch lange nutzen kann", sagte Bethge.

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