Ein Fall für die TV-Detektive

TRIER. Hätten Sie gewusst, dass jede Nacht 1350 Austräger den Trierischen Volksfreund zustellen? Dass täglich 800 Agenturmeldungen eingehen? Und dass bis maximal 23 Uhr Artikel aktualisiert werden können? 60 Kinder erfuhren dies und viel mehr als "TV-Detektive" in einer kurzweiligen Veranstaltung der Kinder-Uni.

 Viel Spaß haben die 60 TV-Detektive bei der Kinder-Uni-Veranstaltung zusammen mit Dieter Lintz.Foto: Gabriela Böhm

Viel Spaß haben die 60 TV-Detektive bei der Kinder-Uni-Veranstaltung zusammen mit Dieter Lintz.Foto: Gabriela Böhm

Was ihn motiviert habe, gerade diese Veranstaltung zu besuchen? Stirnrunzeln, dann die Erkenntnis. Eigentlich war es die Mutter, die endlich mal wissen wollte, warum gerade der und kein anderer Bericht in der Zeitung erscheine, antwortet ein Grundschüler grinsend - nach der 90-minütigen Veranstaltung wird er sein Wissen brandaktuell an die Frau Mama weitergeben.Eine Fülle von Informationen, kindgerecht verpackt und interaktiv aufgearbeitet, bietet Gastredner Dieter Lintz, Redakteur beim Trierischen Volksfreund, den Nachwuchs-Studenten im Hörsaal 2 auf dem Campus. Die - anders als ihre erwachsenen Kommilitonen - offenbar "die Nähe zur Uni suchen", schmunzelt Uni-Vizepräsident Professor Michael Jäckel bei seiner Begrüßung - auch die vorderen Plätze sind voll belegt.

Wie kommt das, was in der Welt passiert, in die Zeitung, und wie wird eine Nachricht daraus? Dieser Frage geht Lintz in einem kurzweiligen Frage- und Antwortspiel nach. Hilfreich für die stete Aufmerksamkeit der Kinder: ein Fragebogen, den sie im Laufe des Vortrags mit Fakten füllen sollen - ein Besuch beim Volksfreund winkt als Belohnung. Und ein paar "Requisiten", die den Stoff lautmalerisch und optisch unterstreichen: Eine Lupe, die bei den wichtigen Passagen von einem Jungen hochgehalten werden soll, und eine Tröte, wenn Lintz ahnungsvoll den nächsten Anruf an seinem Arbeitstisch ankündigt.

Denn auf dem Podium hat er sein "Arbeitszimmer" mit Computer, Handy und Kaffeetasse eingerichtet. Letztere sei das wichtigste in einem Redaktionsbüro, denn "ein Redakteur ohne Kaffee ist wie ein Auto ohne Benzin", sagt er schmunzelnd. Mit einem fiktiven Fall in drei verschiedenen Konstellationen verdeutlicht Lintz den möglichen Nachrichtenwert und die Konsequenzen: Wahrheitsgehalt überprüfen, Infos zusammen tragen, Recherche.

Die jugendlichen Zuhörer sind eifrig bei der Sache, denken mit, etliche machen sich Notizen mit Fakten, die weit über das gefragte Wissen auf dem Fragebogen hinaus gehen. Lintz stellt den Redaktionsalltag von zehn Uhr morgens an vor, streift die Themen Meinungs- und Pressefreiheit, informiert über die vier "Bücher" des TV (Nachrichten, Lokales, Sport, Kultur) und lässt auch die "Ente" nicht aus. "Das kommt von n.t.", wirft prompt ein Mädchen eine der Begriffserklärungen ein, abgeleitet von "non testatum" für "nicht verbürgt".

Dass Anzeigen in der Zeitung nötig sind (Ein Nachwuchs-Studi: "Damit kommt Geld rein!"), ist den Kindern selbstverständlich, schließlich wäre ohne Anzeigen die Zeitung doppelt so teuer.

Summa summarum viel Lob: "Humorvoll und lustig" (Marvin, zehn Jahre), "gut die Kinder einbezogen" (Philipp, 14 Jahre) und "gut organisiert" (Julian, neun Jahre). Wobei letzteres Lob dem Titelblatt des Trierischen Volksfreunds mit dem aktuellen Foto der Veranstaltung gilt, das Lintz den Kindern als Geschenk in die Hände drückt.

Wir zeigen die Kinder-Studenten! Schicken Sie uns ein Digitalbild aus der Vorlesung Ihres Kindes über www.intrinet.de/kinderuni. Wir zeigen alle eingeschickten Bilder im großen Kinder-Uni-Special im Intrinet.

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