Ein Foto für die Ewigkeit

D as historische Datum war natürlich in aller Munde, und die Zahlung des Kopfgeldes an alle Bürger kam mir wie gerufen. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Ich bin mit dem Zug von meinem Wohnort Zerf, der damals noch eine Bahnverbindung aufweisen konnte, sofort mit dem Geld in die Stadt nach Trier gefahren.

 Vom ersten neuen Geld: Ein Foto von Hildegard Ersel. Foto: privat

Vom ersten neuen Geld: Ein Foto von Hildegard Ersel. Foto: privat

Ich war eine junge, hübsche Frau und wollte mir zu diesem Anlass und mit dem Kopfgeld einen Traum in Erfüllung gehen lassen. Mein Weg führte mich in Trier in die Saarstraße, wo ich einen Fotografen aufsuchte. Was wäre ein besseres Andenken an die jetzige Zeit, so dachte ich damals, als Fotos für die Ewigkeit. So ließ ich drei Bilder in Postkartengröße schießen, die auch heute noch in meinem Besitz sind. Die Bilder wurden natürlich, damals war die Entwicklung nicht so schnell, mit der Post zu mir nach Hause verschickt, wo es zunächst keinen rechten Zuspruch zu den Bildern von meiner Mutter gab. Doch auch wenn sie drei Bilder für 15 D-Mark teuer fand, so gefielen die Motive ihr trotzdem. Sie sagte aber zu mir: "Wir dürfen nur dem Vater nichts von den Bildern sagen, auch wenn du gut geraten bist, sonst gibt es Schläge…" So ist mir das Kopfgeld aus dem Jahre 1948 als ewige Erinnerung in meinem Gedächtnis!Übrigens wurde eins der Bilder als Logo für meine 80. Geburtstagseinladung verwendet. Somit war es damals eine gute Entscheidung, den Fotograf aufzusuchen. Hildegard Ersel, Zerf

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