Fest Ein Fuchs gibt den Ton an - Mosel Ballon Fiesta mit 80 Teams

Föhren · Beste Wetterbedingungen ermöglichen Traumstarts bei der „Mosel Ballon Fiesta“ in Föhren. Bis kurz vor Beginn hatten Windböen es spannend gemacht.

 Himmlisches Farbenspiel in toller Naturkulisse: Die Mosel-Ballon-Fiesta ist ein Fest für alle Sinne.

Himmlisches Farbenspiel in toller Naturkulisse: Die Mosel-Ballon-Fiesta ist ein Fest für alle Sinne.

Foto: Sandra Welter/SANDRA_WELTER www.sandrawelter.

Ein Fuchs kann nicht fliegen – sehr wohl aber durch die Luft fahren. Und wenn er das tut, findet er schnell eine Menge Nachahmer: Katze, Bierflasche oder Clown. Der Beweis dafür wurde an diesem Wochenende auf dem Flugplatz Föhren bei der „Mosel Ballon Fiesta“ angetreten. 80 Heißluftballon-Teams erhoben sich zu einer „Fuchsjagd“ in die Luft – und das war nur der Anfang.

Zunächst gelang es den Moderatoren, das zu Tausenden entlang des Rollfelds versammelte Publikum zu verwirren. Einem Fuchs sollten die vielen Ballons folgen – oder doch einer Katze? Mit dem Anwerfen des Gebläses und anschließend des 3000 PS starken Brenners zeigte sich rasch, was gemeint war: Am Ballon mit dem Namen „Yps“ stellten sich langsam spitze Ohren und eine weiß-orange Fuchsschnauze auf. Die „Katze“ ließ nebenan nicht lange auf sich warten: Der Ballon „Mik“ setzte als Zweites zum Abheben an. Die beiden gehören zum Schweicher Unternehmen „Schroeder Fire Ballons“, nach eigenen Angaben einziger Hersteller von Heißluftballons in Deutschland und Haupt-Ausrichter der „Fiesta“.

Den zwei „Führungstieren“ folgte eine an Buntheit schwer zu übertreffende Schar in den Himmel. Darunter waren skurrile Sonderformen. „Hallooo Clownie!“, begrüßte eine Kinderschar den Clown-Ballon „Olek“. Einige Hundert Meter weiter startete eine Bierflaschen-Form, und auch das „Sandmännchen“ schaute vorbei. Gut ein Drittel der Zuschauer waren Kinder, die die Fluggefährte anfeuerten. Derweil zückten die Erwachsenen alles, was Fotos machen kann – darunter Kameras mit gigantischen Objektiven und Stativen.

Von der ausgelassenen Stimmung ließ sich auch der Veranstaltungsleiter mitreißen. „Ich bin überwältigt“, kommentierte Werner Wäschenbach, der das Ballon-Ereignis seit den Anfängen vor rund 15 Jahren lenkt. Besonders glücklich war er über das Wetter, das sich auch beim zweiten Ballon-Wettkampf am frühen Samstagmorgen von seiner besten Seite zeigte. Böige Winde kann ein Heißluftballon nicht brauchen – zu hoch ist das Risiko, dass er vor dem Start umkippt. Daher herrschte vor der abendlichen „Fuchsjagd“ Nervosität auf dem Platz: Lassen die Windstöße das Rennen zu? „Unser Meteorologe hat aber recht behalten. Er hatte schon um 15 Uhr gesagt: Das klappt“, freute sich Wäschenbach.

Noch besser lief es am nächsten Morgen: Unter strahlend blauem Himmel und bei beständigem Wind konnten aus allen Richtungen Ballons nach Föhren einfliegen. Von 74 Startern beim Wettbewerb trafen 15 mit einem Wurf-Säckchen das Zielkreuz am Boden. Da man einen Heißluftballon nur nach oben und unten steuern kann, mussten für den Anflug zuvor präzise die Richtungen und Geschwindigkeiten der Winde in verschiedenen Lufthöhen kalkuliert werden.

Auch zur frühen Stunde hatten sich Hunderte Zuschauer eingefunden. In den Nachmittags- und Abendstunden war ohnehin einiges los, denn dann kam der „Fiesta“-Teil – also das Feiern – zu seinem Recht. Auf dem Gelände neben dem Rollfeld erwarteten Stände mit Essen und Getränken sowie Livebands die Gäste. Für die Kinder waren gleich drei Hüpfburgen aufgebaut. Auch ein Testgelände für Modell-Segelflugzeuge fand starken Anklang.

 Auch Schirmherrin Katarina Barley wagt sich in die Luft. Fuchs und Katze führen derweil die vielen bunten Ballons am Himmel über Föhren an.

Auch Schirmherrin Katarina Barley wagt sich in die Luft. Fuchs und Katze führen derweil die vielen bunten Ballons am Himmel über Föhren an.

Foto: Martin Recktenwald
 Mose Ballon Fiesta

Mose Ballon Fiesta

Foto: Martin Recktenwald
Mosel Ballonfiesta
25 Bilder

Mosel Ballonfiesta

25 Bilder

Während die meisten Gäste sich mit dem Auto im Industriepark Trier-Föhren einfanden, zogen einige Ehrengäste einen ungewöhnlichen Weg vor: Die Weinköniginnen von Mosel und Römischer Weinstraße, Kathrin Hegner und Celine Reis, schwebten aus rund 3500 Metern Höhe mit dem Fallschirm ein. In diesem Jahr schloss sich auch die Schirmherrin der Veranstaltung, Bundesjustizministerin Katarina Barley, den Tandem-Springern an. Auf dem Boden angekommen, eröffnete sie mit einer kurzen Ansprache die Mosel Ballon Fiesta: „Das ist ein Ereignis, das weit über die Region ausstrahlt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort