Ein Garten für das Weltkulturerbe

Igel · Mit den Igelern hätten die Sekundinier am Sonntag gewiss gerne gemeinsam gefeiert. Die zweijährige Sanierung des Grabpfeilers der Tuchhändlerfamilie ist abgeschlossen, das Umfeld so richtig auf Vordermann gebracht. Hinter dem 23 Meter hohen Riesen aus Stein wurde ein würziger Terrassengarten angelegt.

Igel. Es ist viel los rund um die Igeler Säule, das 23 Meter hohe Unesco-Weltkulturerbe. Viele Gäste erkunden den auf Terrassen neu angelegten Garten, schnuppern an wohlriechenden Kräutern wie Salbei, Rosmarin und Thymian, betrachten die neu gepflanzten Quitten, Mispeln und die Wildrosenbeete. Aus der aufgestellten Kräuterkiste kann man sich kostenlos kleine Sträußchen aus Lavendel, Maggikraut und Minze mit nach Hause nehmen.
Einige Besucher sind die steilen Treppen bis ganz nach oben geklettert, um so die neue, herrliche Aussicht auf die Igeler Säule, den Ort und ins Moseltal zu genießen. Sie sitzen relaxt auf den neuen Bänken, so auch Heiko Müller, der das Einweihungsfest von oben betrachtet. Er lauscht den Festreden von Dr. Georg Breitner (Rheinisches Landesmuseum Trier) und Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig sowie dem Kinderchor "Die Igeler Singing Kids". Besonderen Dank gibt es für die planende Landschaftsarchitektin Silke Oeffling und Doris Kesseler, die gute Seele mit dem grünen Daumen. Die feierliche Einsegnung des Säulengartens übernimmt der Zewener Pfarrer Franz-Josef Hohn.
Heiko Müller schwärmt: "Der Platz ist toll geworden, früher hatte man gar keine Aussicht, denn es war ein einziges Dickicht." Neben Heiko Müller sitzt Esther Klinkner von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Trier (GDKE). Sie stellt fest: "Es ist eine neue Freiheit hinter der Säule entstanden." Sie hat die zweijährige Sanierung des Denkmals betreut und erzählt, dass dank neuester, schonender Lasertechnologie die schädlichen schwarzen Krusten entfernt werden konnten. Zwei Jahre haben die Sanierungsarbeiten gedauert.
Das Umfeld des Weltkulturerbes ist durch die neue Platzgestaltung attraktiv und erlebbar geworden. War für viele Touristengruppen der Besuch der Igeler Säule bislang schon nach wenigen Minuten mit Besichtigung der Frontseite beendet, so lädt der neu gestaltete Garten zum längeren Entdecken und Verweilen ein. Es handelt sich um ein Projekt der Ortsgemeinde Igel, unterstützt durch europäische Leader-Mittel und das Land Rheinland-Pfalz. sj

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