Ein Gedenkbuch für Trierer Juden

Augustinus, karolingische Bilderhandschriften, ein Gedenkbuch und der Codex Egberti: Die Trierer Stadtbibliothek in der Weberbach stellt ihr neues Programm vor. Die erste Veranstaltung ist am 3. März.

Trier. (red) In den nächsten zwei Monaten plant die Trierer Stadtbibliothek in der Weberbach neben der aktuellen Ausstellung "Warum scheiterte das römische Imperium in Germanien?" ein vielfältiges Programm.

Buchvorstellungen, eine Tagung und die Ausstellung "Die handschriftliche Überlieferung von Augustins Werk Contra Faustum Manichaeum" werden den Besuchern angeboten. Weiterhin findet am Mittwoch, 3. März, um 18 Uhr zu diesem Thema ein Vortrag im Lesesaal der Stadtbibliothek statt. Referentin ist die Berlinerin Irina Galynina.

Augustins 397/98 entstandene Schrift "Contra Faustum" gilt als eine Hauptquelle über den Manichäismus. Die von dem Religionsstifter Mani (216-276) entwickelte Lehre basiert auf einer dualistischen Sicht der Welt und der Leugnung des freien Willens. Augustinus war zunächst Mitglied dieser Gruppe, vollzog aber unter dem Eindruck der neuplatonischen Philosophie und des Christentums eine Loslösung. Galynina beschäftigt sich mit der handschriftlichen Überlieferung des Textes, für die Trierer Handschriften eine wichtige Rolle spielen.

Am Mittwoch, 17. März, wird "Das Ada Evangeliar - Die karolingische Bilderhandschrift", der zweite Band der Reihe "Kostbarkeiten der Stadtbibliothek", um 18 Uhr im Lesesaal vorgestellt. Die berühmte Bilderhandschrift entstand um 800 in Aachen und enthält den lateinischen Text der vier Evangelien.

Das Gedenkbuch für die Juden aus Trier und aus dem Trierer Land "Trier vergisst nicht" wird am Mittwoch, 24. März, um 18 Uhr, von Oberbürgermeister Klaus Jensen vorgestellt. Benz Botmann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, spricht ein Grußwort. Die Veranstaltung findet ebenfalls im Lesesaal statt.

Zur Studienkonferenz "Bilder für heute? Die Miniaturen des Codex Egberti (um 985)", lädt die Stadtbibliothek für Donnerstag, 15., bis Samstag, 17. April, in die Katholische Akademie, Auf der Jüngt, ein. Die deutsch-französisch-luxemburgische Tagung behandelt die wiederentdeckte Bedeutung von Kunst und Bild für Gottesdienste und den Religionsunterricht. Der französische Bischof Marc Stenger und sein Trierer Kollege Stephan Ackermann haben die Schirmherrschaft der Tagung übernommen.

Die Ausstellung "Kostbare Handschriften und Urkunden aus Echternach und Trier", kann vom 19. April bis 17. Juli, im Lesesaal besucht werden. Zu sehen sind Spitzenstücke der Buchkultur des Mittelalters sowie hochrangige Handschriften aus Trie rer Beständen, darunter die Apokalypse, das Evangeliar von St. Maria ad Martyres und der Deckel des Ada-Evangeliars.

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