Trier. Selbst Christian Scharrer (Trier), Vorsitzender des BSW (Bundesbahn-Sozialwerk) Blasorchesters Flügelrad Trier, gesteht offen ein: "Wir haben auch schon bessere Zeiten gesehen als die der vergangenen Jahre." Scharrer zielt damit auf das nicht ganz junge Durchschnittsalter bei den 20 aktiven Musikern ab.
Veränderungen nicht nur beim Alter: In den Anfangsjahren fielen die Musikproben noch in die Dienstzeit bei der Eisenbahn. 1971 war es auch damit vorbei. "Schuld" daran war Willy Brandt, der damalige Bundeskanzler. Seinen Besuch in Trier begleitete das Orchester musikalisch. "Ebenfalls Dienstzeit", schmunzelt der Vorsitzende. "In Saarbrücken (vorgesetzte Dienststelle, Anmerkung der Redaktion) fiel das dann aber auf. Und schon war Schluss."
Anekdoten wie diese wurden zuhauf untereinander ausgetauscht beim geselligen Nachmittag aus Anlass des 50-jährigen Orchester-Bestehens im Stadtwaldhotel Gillenbachtal. Die musikalische Unterhaltung besorgte der Jubilar selber. Nicht nur traditionelle Märsche zählten dazu, sondern auch modernes beschwingtes Repertoire (Leitung Ferdinand Wecker). Christian Scharrer warb um Unterstützung für sein neues Amt als Vorsitzender, das er nach dem plötzlichen Tod von Musikkamerad und Mitbegründer des Orchesters, Rudi Fusenig, angetreten hat.
Zur Ehrung der Jubilare weilte der Hauptbeauftragte "Kapellen" bei der Stiftung BWS, Horst Pawils (Einhausen bei Frankfurt/Main), unter den Gästen. Mit Urkunden und Ehrenzeichen bedacht wurden:
Für 60 Jahre Hans-Werner Scharfbillig (Wengerohr, 60 Jahre, weil der Jubilar schon zehn Jahre zuvor in einem BSW-Orchster wirkte); für 50 Jahre: Gründungsmitglied Heinz Fusenig (Igel; immer noch aktiver Musiker und Vereinsschriftführer), Peter Hamm (früher Trier-Zewen), Walter Steffgen (Beisitzer, Trier); für 40 Jahre: Klaus Adam (Ralingen-Kersch), Helmut Reitz (Hetzerath), Hans-Karl Meunier (Kassenwart, Trier); für 25 Jahre: Christian Scharrer (Vorsitzender, Trier), Siegfried Morawek (Korlingen), Leo Swietlik (Trier-Zewen).
Bei der Laudatio auf Peter Hamm lobte Horst Pawils, dass Hamm alle Instrumente spielen könne. "Die Hälfte von allen", korrigierte Peter Hamm spitzbübisch. LH