Volksfreund-Serie Ein Herz und eine Krone - Trierer Weinkönigin im TV-Interview

Trier · Die Trierer Weinkönigin plaudert über Erlebnisse, lobt ihr Team und macht eine unerwartete Liebeserklärung.

 Zwei Syrer in Trier: Ninorta Bahno am Trebeta-Gemälde im Stadtmuseum Simeonstift.

Zwei Syrer in Trier: Ninorta Bahno am Trebeta-Gemälde im Stadtmuseum Simeonstift.

Foto: Roland Morgen

Olewiger Winzer sind immer für eine Überraschung gut. Mit der Syrerin Ninorta Bahno als Trierer Weinkönigin landete die Vereinigung Olewiger Winzer im vergangenen Jahr einen PR-Coup. Der Medienrummel war riesengroß. Mittlerweile ist es still um die Trierer Weinkönigin geworden. Der Trierische Volksfreund hat mit der 26-Jährigen über ihre Erfahrungen als Majestät, Wein und ihre berufliche Zukunft gesprochen.

Frau Bahno, was haben Sie in Ihrem Jahr als Trierer Weinkönigin so alles erlebt?
Bahno Schon während meiner Krönung hatte ich mit vielen interessanten Interviewpartnern, netten und wichtigen Personen zu tun. Von denen bekam ich viele Informationen. Was ich sehr wichtig finde, ist, dass ich die Ehre hatte, den Trierer Wein im In- und Ausland zu repräsentieren. Das war eine Herausforderung für mich und meine Sprachkenntnisse und zugleich ein wichtiger Schritt für mich und andere Flüchtlinge in Richtung Integration. Ich konnte mein Wissen bezüglich der deutschen Weinkultur erweitern. Darüber hinaus habe ich viele andere Weinköniginnen kennengelernt.

Hatten Sie ein besonderes Erlebnis?
Bahno Ich hatte mehrere schöne Erlebnisse. Eins davon war, am Weinstand auf dem Trierer Hauptmarkt zusammen mit Peter Terges zu stehen. Dort habe ich Wein verkauft und hatte rege Diskussionen mit Trierern und Touristen. Zur selben Zeit hat mich das ZDF begleitet. Ein weiterer besonderer Moment war, als ich unsere französischen Gäste begleitet habe. Einen Monat später habe ich selbst das Elsass besucht und an dem Weinfest teilgenommen.

Sind Sie jetzt zu einer Weinexpertin geworden?
Bahno Weinexperte ist meiner Meinung nach derjenige, der das Ganze studiert hat und sich beruflich jeden Tag damit beschäftigt. Allerdings habe ich während meines Amtes viel gelernt und viele Erfahrungen gesammelt.
Wenn Sie Ihre Krone beim Olewiger Weinfest Anfang August wieder abgeben müssen, sind Sie dann nach dem ganzen Presserummel froh, dass es vorbei ist oder werden Sie die Aufmerksamkeit vermissen?
Bahno Selbstverständlich werde ich das Ganze sehr vermissen. Auch die netten Leute, die mich begleitet haben und die ich kennengelernt habe. Aber solche Freundschaften werden immer bleiben, weil wir ein gutes Team waren und bleiben werden.

Bleiben Sie dem Wein verbunden?
Bahno Ja. Weil ich damit schöne Zeiten mit der Familie in der Heimat und in meiner neuen Heimat Deutschland verbinde. Jedes Mal, wenn ich an Wein denke oder ihn trinke, verbinde ich das mit meiner schönen Stadt Trier.

Würden Sie so ein Amt noch einmal übernehmen? Warum?
Bahno Ja, weil ich sehr gerne verantwortungsvolle Aufgaben betreue und die bis zum Ende durchziehen möchte. Es macht mir sehr viel Freude, mit Menschen zu kommunizieren und von ihnen etwas Neues zu lernen. Besonders am Herzen liegt mir mein wunderbares Team, mit dem ich während meines Amtes zusammengearbeitet habe. Und das würde ich sehr gerne wiederholen.

Was halten Sie davon, wenn ein Mann einmal das Amt als Weinkönig übernehmen würde?
Bahno Das kann ich schwer sagen, da ich bis jetzt nur Weinköniginnen getroffen habe. Oder vielleicht, weil es bis jetzt nur Frauen als Weinmajestäten gab. Allerdings, dagegen bin ich nicht.
Verona Kerl

Das Video zum Interview finden Sie unter www.volksfreund.de/video Interview Ninorta BahnoExtra: SEIT FÜNF JAHREN IN TRIER ZU HAUSE


Ninorta Bahno, geboren1991, lebt mit ihrer Schwester Fadia seit 2012 in Trier. Die beiden flohen vor dem Bürgerkrieg aus ihrer Heimat Syrien. 2016 wird sie von der Olewiger Winzervereinigung zur 68. Trierer Weinkönigin gekürt. Am 1. September 2016 begann sie eine dreijährige Ausbildung beim Arbeitsamt Trier. Ihre Nachfolgerin für das Amt der Weinkönigin heißt Bärbel Ellwanger. An deren Krönungsabend, dem 2. August, wird Ninorta Bahno feierlich verabschiedet.

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