"Ein Irrweg"

Als "Irrweg" kritisiert der Kreisverband Trier des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) die vom Rathaus favorisierte Planungsvariante zum Ausbau der Loeb straße. Sie sei viel zu gefährlich für Radfahrer.

Trier-Nord. OB, Baudezernentin und Stadtratsfraktionen haben Post vom ADFC erhalten. Inhalt: Kritik an der Planungsvariante 2 B, die das Rathaus beim Loebstraßen-Ausbau favorisiert. Diese sieht, wie mehrfach berichtet, einen Bordstein-Radweg in zwei Richtungen entlang der Straße vor. Laut den Rathaus-Planungen sollen die Radler vor der Einmündung in den Verteilerkreis Nord durch die bestehende A-602-Unterführung in Richtung Moselradweg und auf Umwegen in die Herzogenbuscher Straße geführt werden. In Richtung Ruwer würde der Radweg unmittelbar vor der Pfalzeler Brücke enden. Weiter ginge es auf einer Umleitung über die Ohmstraße zur Straße Am Grüneberg.

Eine solche Bordsteinradweg-Lösung ist laut ADFC-Vize Fabian Bauer "veraltet, zu teuer und viel zu gefährlich": "In Kombination mit dem geplanten Grünstreifen würden - vor allem durch die zahlreichen Querungen, die wegen der Parkplatz-Zufahrten notwendig sind - viele neue Gefahrenquellen entstehen." Matthias Bellmann, verkehrspolitischer Referent des ADFC, führt ein weiteres Gegenargument ins Feld: "Der Bordsteinweg würde es Radfahrern unmöglich machen, die Seitenstraßen der Loebstraße ohne mehrmaliges Absteigen und Schieben zu erreichen." Außerdem müssten Radfahrer zwischen Ruwer und der Innenstadt die Loeb- und Ruwerer Straße insgesamt dreimal wartepflichtig queren. "Zeitgemäße Radverkehrsführung sieht anders aus", kritisiert Bellmann. "Absolut einig" mit der Stadt sieht sich der ADFC in der Zielsetzung, die Situation für Radfahrer in der Loebstraße zu verbessern. Die Rathaus-Planungen seien jedoch "ein absoluter Irrweg".

Gegen unnötige und gefährliche Querungen



Der ADFC plädiert grundsätzlich für die von der Verwaltung verworfene Variante 1 A mit beidseitigen Radstreifen auf der Fahrbahn der Loeb straße. Fabian Bauer sähe dadurch "garantiert, dass Auto- und Radfahrer sich jederzeit im Blick haben und unnötige Querungen überflüssig würden". An Stadtrat und Verwaltungsspitze appelliert der ADFC, die Planung noch einmal zu überdenken.

Auf TV-Anfrage hielten sich die Fraktionssprecher bedeckt. Rainer Lehnart (SPD) erklärte, man wolle sich zunächst die Planungen von der Verwaltung erläutern lassen. Eine Gelegenheit dazu besteht in der Sitzung des Baudezernatssausschusses am Donnerstag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort