Ein Kochbuch als Kassenschlager

Trier · Sie haben 770 Kochbücher verkauft, waren das zweitbeste Schüler-Unternehmen im Land - nach einem Jahr als Unternehmer hat das Projekt "KaloTrier-n" der BBS für Wirtschaft eine erfolgreiche Bilanz gezogen.

 Die Jung-Unternehmer des Projekts „Kalo-Trier-n“ von der BBS für Wirtschaft Trier waren im vergangenen Schuljahr das zweitbeste Schüler-Unternehmen des Landes und verkauften ihr Kochbuch „Trierisch lecker“ 770-mal. TV-Foto: Björn Pazen

Die Jung-Unternehmer des Projekts „Kalo-Trier-n“ von der BBS für Wirtschaft Trier waren im vergangenen Schuljahr das zweitbeste Schüler-Unternehmen des Landes und verkauften ihr Kochbuch „Trierisch lecker“ 770-mal. TV-Foto: Björn Pazen

Trier. Starkoch Harald Rüssel gab ihnen Tipps, Fernsehmoderator Günter Jauch war Aktionär und rührte die Werbetrommel - und am Ende war das Kochbuch "Trierisch lecker" ein echter Kassenschlager. Ein Jahr lang haben fast 20 Zwölftklässler der Berufsschule für Wirtschaft in Trier ihre ersten Erfahrungen als Unternehmer der Firma "Kalo-Trier-n" gesammelt, und am Ende stand eines der besten Trierer Junior-Projekte aller Zeiten. "Unsere Schule nimmt seit 15 Jahren an diesem Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft teil, aber dieses Jahr war es das erfolgreichste", lobt Jürgen Schmidt, einer der betreuenden Lehrer.
Ziel von Junior ist es, dass Schüler zunächst eine Geschäftsidee entwickeln und diese dann in allen Facetten eines Unternehmens - Vorstand, Marketing, Finanzen, Produktion, Personal - umsetzen. Die Idee, ein ganz spezielles Kochbuch zu veröffentlichen, war im Sommer 2013 gereift. Die Zielgruppe waren junge Menschen mit wenig Kocherfahrung, zudem sollte "Trierisch lecker" nur regionale Rezepte enthalten, dazu gab es unter anderem QR-Codes zu jedem Gericht, mit denen man die Einkaufsliste per Smartphone abrufen konnte.
Erste Auflage schnell vergriffen


Die Inhalte standen im Herbst fest, dann wurde das Kochbuch produziert und gedruckt - zur Seite stand den Jung-Unternehmern neben Sponsoren auch Starkoch Harald Rüssel als Ratgeber. Der größte Coup war dann, Günter Jauch als Aktionär zu gewinnen. Der Fernsehstar lud die Jung-Unternehmer auf sein Weingut ein, kaufte und signierte Kochbücher - und mit dieser Popularität war die erste Auflage von 500 Exemplaren schnell verkauft. Die Aktionäre entschieden dann im Januar, eine weitere Auflage von 500 zu drucken - davon wurden bis zum Ende des Projekts rund 270 verkauft.
Im Mai präsentierte sich "Kalo-Trier-n" beim Junior-Landeswettbewerb in Mainz, wo man dank eines auffälligen Stands, des nötigen Fachwissens bei der Fragerunde und eines selbst produzierten Videos punktete - und schließlich Zweiter wurde. Nun, nach einem Jahr, endete das Projekt mit der Hauptversammlung. "Am Anfang waren wir ein chaotischer Haufen, aber dann haben wir als Team super gearbeitet", beschreibt Vorstand Rene Werner das Jahr als Unternehmer: "Das war auch eine enorm wichtige Erfahrung für das künftige Berufsleben, für die Persönlichkeitsentwicklung. Das war viel mehr als ein Schulprojekt, schließlich haben wir ein Jahr lang unsere Freizeit geopfert - und beim Landeswettbewerb waren wir die Sieger der Herzen."
Unter der professionellen Leitung von Vorstand Maximilian Seiwert mussten die Anteilseigner dann entscheiden, ob und wie es weitergeht mit dem Unternehmen.
"Wir wollen ,Kalo-Trier-n\' ordentlich abwickeln, als Junior-Basic-Projekt, und die noch vorrätigen Bücher verkaufen", war Seiwerts Vorschlag. Unter den Aktionären wurde viel diskutiert, es gab diverse Gegenvorschläge - und am Ende entschied man sich dafür, dass die Bücher unter den 67 Aktionären aufgeteilt werden und die Überschüsse zweckgebunden an den Förderverein der Schule überwiesen werden.
Und Jürgen Schmidts Abschiedsworte hinterließen auch Eindruck bei den Jung-Unternehmern: "Ob wir noch einmal eine solche Truppe zusammenbekommen, weiß ich nicht." Für ihn und seine Kollegen ist nach dem Junior-Projekt schon vor dem nächsten Junior-Projekt: In der letzten Woche vor den Sommerferien gab es die erste Sitzung mit den künftigen Jung-Unternehmern, die an die Erfolge von "Kalo-Trier-n" anknüpfen wollen.

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