Ein Kosmopolit mit Echo-Nominierung

Trier · Mit einer frischen, kreativen Mischung aus Reggae, lateinamerikanischen Rhythmen und Club-Beats haben Songwriter Chris Cosmo und seine Band in der Tufa Trier ein musikalisches Feuerwerk entfacht. Dabei zündeten auch interessante Texte und eine ausgelassene Bühnenshow.

 Mit temperamentvollen Rhythmen und Arrangements bringen Chris Cosmo (rechts) und seine Band die Zuhörer zum Tanzen. TV-Foto: Anke Emmerling

Mit temperamentvollen Rhythmen und Arrangements bringen Chris Cosmo (rechts) und seine Band die Zuhörer zum Tanzen. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Alle, die das Chris-Cosmos-Konzert "Mund zu Mund" in der Tufa besucht haben, sind garantiert ihre Feiertagskalorien los. "Musik für die Bewegung" heißt einer der Titel des 34-jährigen Liedschreibers, und das ist Programm. Schlagzeug (Tobi Nessel), Perkussion (Verena König), markiger E-Bass (Julian Michel) und messerscharfe Bläsersätze (Johnny Roxwell an der Posaune, Darius Schahbasiam Saxofon) formen Rhythmen, an denen niemand vorbeikommt.
Lateinamerikanisches trifft auf Reggae, rasanten Ska und manchmal nach Balkan klingende Clubbeats. Die energiegeladene Mischung zündet sofort, zumal sie mit extremer Spielfreude und viel Herzblut serviert wird. Alle Musiker, deren Instrumente halbwegs mobil sind, tanzen wie Derwische über die Bühne.
Frontmann Chris Cosmo, der mit Akustikgitarre und Gesang den Ton angibt, macht da keine Ausnahme. Zusätzlich heizt und steckt er das Publikum mit seiner positiven Ausstrahlung an, schürt Lebensfreude und stiftet Verbindung - genau wie seine Lieder. So wie deren rhythmische Form überwinden auch ihre manchmal portugiesisch, überwiegend aber deutsch gesungenen Texte geografische Grenzen.
Unter Titeln wie "Völkerverständigung", "Alle in einem Boot", "Herzschlag", "Scheiß auf Facebook" oder "Cosmopolit" sprechen sie teils kritisch die menschlichen Lebensbedingungen an, appellieren aber immer an Dinge wie Nähe und Liebe als Ausgangspunkt für positive Veränderungen.
Der Künstlername Cosmo für den als Christian Gingerich geborenen Musiker leitet sich nicht von ungefähr von Kosmopolit ab. Als solchen empfanden seine Zuhörer den jungen Deutschen in Chile, als er dort als Straßenmusiker unterwegs war. Inzwischen blickt er auf eine Ausbildung an der Popakademie in Mannheim, eine Echo-Nominierung, die Teilnahme am Bundesvision-Song-Contest, drei Alben und etliche erfolgreiche Singles zurück.
Das Tufa-Publikum kennt seine Texte und singt mit, darunter "Musik für die Bewegung", was Chris Cosmo auch im Sinne von "losgehen und aktiv werden" meint. Klasse, wenn das Weltverbesserungsideal lebensfroh statt moralinsauer rüberkommt. ae

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