Ein Leben mit Hindernissen

Der vierjährige Alexander Gores aus Riveris ist mehrfach behindert. Seine Mutter Manuela fühlt sich mit ihren vielen Problemen allein gelassen. Sie beschreibt ihr Leben als ständigen Kampf.

 Wenn Manuela Gores mit ihrem Sohn die Wohnung verlässt, sind die 20 Stufen der Treppe ein Hindernis. Der schwere Spezial-Rollstuhl ist für die zierliche Frau zu schwer. TV-Foto: Nora John

Wenn Manuela Gores mit ihrem Sohn die Wohnung verlässt, sind die 20 Stufen der Treppe ein Hindernis. Der schwere Spezial-Rollstuhl ist für die zierliche Frau zu schwer. TV-Foto: Nora John

Riveris. Der kleine Alexander hat gerade gefrühstückt. Was sich selbstverständlich anhört, ist für den mehrfach behinderten Vierjährigen schwierig. Denn er wurde lange Zeit mit einer Magensonde ernährt. Für seine Mutter Manuela Gores ist es schon ein Erfolg, dass der Schlauch nicht ständig benötigt wird.

Der Alltag von Manuela Gores mit ihrem Sohn ist schwierig. Vor allem mit dem Transport des Jungen ist die zierliche kleine Frau oft überfordert. Um zu ihrem Auto zu kommen, muss Manuela Gores ihren Sohn und den schweren Rollstuhl 20 Stufen hinab tragen. Sie ist sehr froh, einen hilfsbereiten Nachbarn zu haben, der ihr so oft es geht, beim Tragen hilft. "Ohne Hilfe wären wir total eingeigelt", sagt Gores.

Eigentlich würde Alexander ein täglicher Pflegedienst zustehen. Wie Cornelia Schilz vom Club Aktiv in Trier sagt, ist das aber nicht möglich, weil der Verein nicht genug Fachkräfte für diese Arbeit findet.

Ab kommenden Montag wird Alexander wieder einen integrativen Kindergarten besuchen. Aber auch das ist nicht selbstverständlich, denn Alexander braucht eine ständige Eins-zu-Eins-Betreuung. Ein halbes Jahr lang hatte das eine Kinderkrankenschwester übernommen, danach musste Alexander zu Hause bleiben. Bis jetzt über den Club Aktiv eine Heilerziehungspflegerin gefunden wurde, die Alexander begleitet, hat es mehrere Monate gedauert. Damit ist für den Jungen aber noch nicht die Frage geklärt, wie er zu der Trierer Einrichtung kommt. Er kann nicht mit anderen Kindern im Bus mitfahren. Optimal ist ein Wagen, in den auch der Rollstuhl über eine Rampe hineinbefördert werden kann. Ob dies klappt, darüber ist die 40-jährige Mutter auch wenige Tage vor dem ersten Kindergartenbesuch noch nicht informiert.

"Da fragt man sich schon, warum gerade ich", sinniert Manuela Gores. Ihre Gesundheit hat unter der großen Belastung schon stark gelitten. Sie ist insulinpflichtige Diabetikerin. Viele Freunde und Bekannte haben sich von ihr abgewandt. Auch die ständigen Klinikaufenthalte belasten sie. Insgesamt 16 Mal musste Alexander schon operiert werden.

Manuela Gores wünscht sich eine neue Wohnung, die ebenerdig ist, und ein Auto, in dem man eine Hydraulik-Rampe für den Rollstuhl einbauen könnte: "Es wäre schön, wenn wir Hilfe bekämen."

Kontakt: E-Mail

gores.manuela@web.de

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