Ein letztes Mal Rallyezirkus in Trier: Erste WM-Stars präsentieren sich den Fans

Trier. · Ob man nun Motorsportfan oder -gegner ist: Mit dem Weggang der Deutschlandrallye aus Trier verabschiedet sich definitiv ein sportliches Großevent aus der Stadt. Beim WM-Lauf vom 18. bis 21. August will Trier deshalb noch einmal zeigen, was der Rallyewelt künftig verloren geht.

 Der erste Auftritt der Rallye-Stars lockt am Montag Fans und Schaulustige auf den Hauptmarkt. Besonders beliebt bei den jungen Motorsport-Anhängern: ein Selfie mit dem Handy. Die beiden Nachwuchspiloten Johannes Dambach und Fabian Kreim sowie WM-Star Mads Østberg (von rechts) lassen sich gerne mit ihren Fans fotografieren. TV-Foto: Rebecca Schaal

Der erste Auftritt der Rallye-Stars lockt am Montag Fans und Schaulustige auf den Hauptmarkt. Besonders beliebt bei den jungen Motorsport-Anhängern: ein Selfie mit dem Handy. Die beiden Nachwuchspiloten Johannes Dambach und Fabian Kreim sowie WM-Star Mads Østberg (von rechts) lassen sich gerne mit ihren Fans fotografieren. TV-Foto: Rebecca Schaal

Im Nachhinein, sagt man, mit etwas Abstand, erscheinen viele Dinge in einem positiveren Licht. Sind die schlechten Seiten vergessen, die guten dafür umso präsenter. Der Rallye-Weltmeisterschaftslauf rund um Trier hat diesen Zeitfaktor nicht nötig, zumindest nicht bei Fans, Piloten und Organisatoren. Und so fallen am Montag bei einem Pressegespräch und einer Autogrammstunde auf dem Trierer Hauptmarkt viele lobende Worte: über die wunderschöne Kulisse, über die vielen fleißigen Helfer und über die unvergesslichen Momente der vergangenen Rallyeläufe.

Denn die beiden Piloten Thierry Neuville aus dem ostbelgischen St. Vith und der Norweger Mads Østberg sitzen an diesem Montag zum vorerst letzten Mal auf dem Trierer Hauptmarkt, geben Autogramme und machen Selfies mit den Fans. In der Fußgängerzone reihen sich Luxemburger an Saarländer - beide haben zu Mariä Himmelfahrt frei. Letztere können sich übrigens schon einmal anschauen, was ab 2017 auf sie zukommt, denn wie der TV berichtete, zieht die Deutschland-Rallye ab dem kommenden Jahr dorthin um.

Einer, der über diese Entscheidung des ADAC immer noch sehr bestürzt ist, ist Manfred Kronenburg, bei der Rallye Abschnittsleiter für Trier. "Ich bin Trierer und finde das einfach sehr schade." Noch gibt es die Hoffnung, dass die Prüfungen in den Weinbergen im Umland erhalten bleiben, "und die Rallyeleitung täte gut daran, diesen Charakter der Rallye beizubehalten. Denn die Weinberge haben die Deutschland-Rallye weltweit nach vorne gebracht", erinnert sich Kronenburg.

Mit dem Umzug des Trosses ins benachbarte Bundesland steht für ihn fest: "Am 21. August 2016, 20 Uhr, endet meine Aktivität für die Rallye." Ob er im kommenden Jahr denn als Zuschauer im Saarland dabei ist? "Für mich ist das Thema Rallye Deutschland beendet." Also wohl eher nicht.

Weniger eindeutig äußert sich Rallyeleiter Alfred Rommelfanger über seine Zukunft: "Nach der Veranstaltung 2016 sehen wir weiter." Ein klares Bekenntnis zur eigenen Position klingt meist anders. Ein bisschen Wehmut schwinge bei der letzten Veranstaltung in Trier schon mit, sagt Rommelfanger. "Trier ist ein Stück Heimat, deshalb finde ich das ein bisschen schade."

Die besten Erinnerungen von allen dürfte sowieso Rallyepilot Neuville an die Römerstadt haben - landete er 2014 doch seinen ersten Sieg bei einem Rallye-WM-Lauf. "Die Siegerehrung vor der Porta Nigra vor unzähligen Zuschauern, das war schon eine besondere Atmosphäre", schwärmt der 28-Jährige im Gespräch mit dem TV.

Ohnehin: Eine tolle Atmosphäre vor vielen Zuschauern, das sei bei einem WM-Lauf wichtig für die Piloten. Insofern sei der Weggang aus Trier schon schade, "aber ich kenne die Begebenheiten bei dem neuen Lauf ja noch nicht". Umstellen müssen sich auch die vielen Fans aus Deutschland und Europa, die in Trier jährlich die Kassen von Handel und Gastronomie klingeln ließen.

Petra Weinelt (37) aus Augsburg ist nur für zwei Tage angereist; am Mittwoch, schon vor dem Rallyestart, muss sie zurück nach Bayern. Mutter wird schließlich nur einmal 65. In diesem Jahr müssen der Autogrammjägerin eben zwei Tage reichen, "mit wunderschönen Autos und wahnsinnig netten Fahrern". Andreas Schumann (34) aus dem südthüringischen Suhl hingegen bleibt eine ganze Woche in Trier. "Jetzt ist es noch ruhig, man kommt bei den Testfahrten näher ran, auch der Servicepark (im Messepark Trier, Anm. d. Red.) ist am Mittwoch noch nicht so überlaufen."

Show-Start: Eine weitere Chance für Autogrammjäger gibt es am Donnerstag um 19.30 Uhr auf dem Hauptmarkt. Um 20.15 Uhr beginnt der Show-Start vor der illuminierten Porta Nigra. Die Wertungsprüfung Sauertal steht am Sonntag zweimal auf dem Programm: um 8.42 Uhr und um 12.08 Uhr. Was um diese Uhrzeit dringend nötig ist? Richtig, ein vernünftiges Frühstück. Die Olker Einwohner und veranstalten ein Wies'n-Fest mit Frühstück ab 6 Uhr. Mittags gibt's auch deftigere Speisen. becMehr zum Thema

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